In diesem Jahr befragt der Verkehrsverbund Rhein-Sieg im Rahmen einer breit angelegten Verkehrserhebung die Nutzer/innen von Bus und Bahn. 300 geschulte Interviewer/innen des Unternehmens PTV Planung Transport Verkehr AG sind bis Mitte November auf sämtlichen Linien aller VRS-Partnerunternehmen und in den benachbarten Regionen unterwegs,in denen der VRS-Tarif gilt. Ziel ist es zu erfahren, wie Fahrgäste das ÖPNV-Angebot nutzen, um damit eine Grundlage für die Verteilung der Erlöse und die zukünftige Gestaltung der Verkehrsangebote im Nahverkehr zu haben.

Inhalt der Befragung
Im VRS werden die Fahrgeldeinnahmen unter allen 31 Verkehrsunternehmen auf Basis der Ergebnisse regelmäßiger Verkehrszählungen verteilt. Dazu ist es erforderlich, Fahrgäste zu befragen und zu zählen. Persönliche Informationen bleiben bei den ein bis zwei Minuten dauernden Interviews außen vor. Je nach dem, wie detailliert sich der jeweilige Fahrweg des Fahrgastes darstellt, werden 10 bis 20 kurze Fragen gestellt. Die darin behandelten Aspekte betreffen zunächst den benutzten Fahrschein (Art, Tarif, Preisstufe, verkaufendes Verkehrsunternehmen). Außerdem geht es darum, an welchen Haltestellen der/die Kunde/in ein- und aussteigt, welche Verkehrsmittel er/sie vorher und nachher benutzt, die Anzahl der Fahrten sowie der beförderten Personen pro Fahrschein. Und schließlich fragen die Interviewer/innen nach dem Zweck der Fahrt.

Umfang der Erhebung
Auf rund 600 Bus- und Zuglinien sind die Interviewer/innen unterwegs, dabei werden Sie nach heutiger Schätzung rund 750.000 Fahrgäste auf etwa 30.000 Linienfahrten insgesamt befragen. Ein Teil der Erhebung ist natürlich auch die Zählung der Fahrgäste – bei der letzten Verkehrserhebung 2004/05 wurden täglich 1,64 Millionen Personenfahrten mit VRS- und angrenzenden Tarifen errechnet. Der VRS erwartet in diesem Jahr eine deutlich höhere Zahl, da in den letzten Jahren die Anzahl der Kunden stetig zugenommen hat und der VRS-Tarif seit Mitte letzten Jahres auch für Fahrten vom/zum Kreis Ahrweiler gilt. Erhoben wird flächendeckend, unabhängig von Fahrgastzahlen, Tagesarten und -zeiten. Die Fahrgasterhebung erfasst alle Bus-, Bahn- und Zuglinien, zum Teil sogar zweimal.

Ergebnisse und Umsetzung
"Wir bitten unsere Fahrgäste, sich kooperativ an der Befragung zu beteiligen", sagte VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag in Köln, "denn die Ergebnisse fließen in unsere weiteren verkehrlichen Planungen für die nächsten Jahre ein." Und er nennt einige Beispiele. So haben die Ergebnisse der Erhebung 2004/2005 dazu geführt, dass die Nacht- und Spätverkehrsangebote und -kapazitäten ausgeweitet wurden, zum Beispiel im Falle der S-Bahnen nach Düren und Au, die heute praktisch durchgängig während der Nacht fahren. "Auch die Nachtzüge zum Flughafen Köln/Bonn sind ein Ergebnis der Erhebung."

[ag; Foto: VRS]