Düsseldorf | Die Innenministerkonferenz unterstützt den Vorstoß von Nordrhein-Westfalen (NRW)-Innenminister Ralf Jäger, Fußball-Sonderzüge künftig bundesweit einzusetzen. Deutscher Fußball-Bund (DFB) und Deutsche Fußball Liga (DFL) sollen sich daran finanziell beteiligen. NRW habe bereits gute Erfahrungen mit einem entsprechenden Pilotprojekt von Verkehrsminister Michael Groschek gemacht. „Regelmäßige und länderübergreifende Sonderzüge sind ein wichtiger Schritt für mehr Sicherheit im Fanreiseverkehr“, so der Innenminister.

Mit mehr Sonderzügen solle sich die Aneinanderreihung mühsamen Regionalverbindungen ändern. Auch für die Polizei solle sich der mit Fußball-Einsätzen verbundene Aufwand verringern. Zudem würden Fahrgäste ohne Fußball-Bezug weniger gestört werden. „Grundsätzliche Bereitschaft, das bundesweit zu etablieren, besteht bei allen Beteiligten“, so Jäger. Die Umsetzung freilich müsse noch finanziert werden.

In den Spielzeiten 2013/14 und 2014/15 förderte NRW den Einsatz von insgesamt 23 länderübergreifenden Fußball-Zusatzzügen. Der DFB unterstützte das Pilotprojekt mit 155.000 Euro. „Mit den neuen Fernsehverträgen hat die Liga den erforderlichen finanziellen Spielraum, um ihrer Mitverantwortung für die Sicherheit des Spielbetriebs dauerhaft gerecht zu werden“, so der Minister. Es könne nicht sein, dass dies auf den Steuerzahler allein abgewälzt werde. Angesichts der Belastung der Polizei sei es zudem dringend geboten, jede mögliche Entlastung zu prüfen.

NRW setze auch weiterhin auf die Begleitung der reisenden Fußballanhänger durch Fanbetreuer der Vereine. „Das trägt ebenfalls zu mehr Sicherheit bei. Die Betreuer sind nah dran an der Fan-Szene und verfügen über die notwendige Glaubwürdigkeit, um in bestimmten Situationen dazwischen zu gehen“, so Jäger.

Autor: ib