Berlin | Die Lokführergewerkschaft GDL hat erneut zum Ausstand bei der Bahn aufgerufen: Im Personenverkehr soll der Streik am Mittwochmorgen um 02:00 Uhr beginnen, der Güterverkehr soll bereits ab Dienstagnachmittag bestreikt werden, teilte die Gewerkschaft am Montag mit. Das Ende des Streiks soll gesondert 48 Stunden zuvor bekannt gegeben werden. Die Bahn hatte die Gewerkschaft bereits im Vorfeld der Ankündigung dazu aufgerufen, von einem erneuten Streik abzusehen.

Dieser sei unnötig und bringe in der Sache niemanden weiter, so Personalvorstand Weber am Montagmittag. Am Wochenende hatten Verhandlungen zwischen der GDL und dem Konzern erneut nicht zu einer Beilegung des Konflikts geführt. Es ist bereits der neunte Streik der GDL im laufenden Tarifkonflikt.

Zuletzt hatten die Lokführer knapp eine Woche lang ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft fordert im aktuellen Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn unter anderem fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Arbeitszeiten.

Weselsky: Streik kann jederzeit für Verhandlungen abgebrochen werden

Der Vorsitzende der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, zeigt sich im laufenden Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn offen für eine Unterbrechung des angekündigten Ausstands, dessen Ende die GDL zunächst offen gelassen hatte: Man sei während der Streikphase „jederzeit“ bereit, in Verhandlungen einzutreten und dafür den Arbeitskampf abzubrechen, erklärte Weselsky am Montag. Man stehe dem Bahnvorstand „auch unter Zuhilfenahme von Dritten“ zur Verfügung. Die Bahn verurteilte den „de facto unbefristeten Streik der GDL“ und rief die Gewerkschaft erneut „nachdrücklich zu einer Gesamtschlichtung“ auf.

Die GDL hatte eine Schlichtung bisher abgelehnt. Der neunte Streik im aktuellen Tarifkonflikt soll am Dienstagnachmittag im Güterverkehr und am frühen Mittwochmorgen im Personenverkehr beginnen. Das Ende des Streiks soll gesondert 48 Stunden zuvor bekannt gegeben werden.

Am Wochenende hatten Verhandlungen zwischen der GDL und dem Konzern erneut nicht zu einer Beilegung des Konflikts geführt. Zuletzt hatten die Lokführer knapp eine Woche lang ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft fordert im aktuellen Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn unter anderem fünf Prozent mehr Lohn und eine Verkürzung der Arbeitszeiten.

MeinFernbus FlixBus weitet Angebot für Pfingsten aus

Das größte deutsche Fernbusunternehmen MeinFernbus FlixBus weitet angesichts der neuen Streikankündigungen der Lokführer sein Angebot für das Pfingstwochenende aus. „Wir planen mit bis zu drei Bussen mehr pro Strecke“, sagte ein Sprecher dem „Tagesspiegel“ (Dienstagsausgabe). Demnach geht der Anbieter von bis zu doppelt so vielen Buchungen aus wie üblich.

MeinFernbus FlixBus reagiere damit auf seine Erfahrungen aus den letzten Streiks: Zuletzt sei die Zahl der Buchungen um mehr als 150 Prozent gestiegen, das Unternehmen zählte fünfmal mehr Zugriffe auf die Buchungs-Webseite als sonst. „Wenn der Streik nun auf das Pfingstwochenende und damit auch in die beginnenden Pfingstferien in einigen Bundesländern fällt, dürfte die Nachfrage nochmal steigen“, erklärte der Sprecher. Das Busunternehmen rät Reisewilligen, regelmäßig auf die Website zu schauen, weil auch auf ausgebuchten Strecken neue Plätze verfügbar werden könnten, sobald ein weiterer Bus bereitgestellt werden kann.

„Die Fahrpreise blieben die gleichen.“ Sonderangebote seien bei Bahnstreik erfahrungsgemäß aber schneller ausgebucht als üblich. Besonders stark frequentiert war beim letzten GDL-Streik laut MeinFernbus FlixBus die Strecke Berlin-Rostock-Warnemünde.

EVG hält schnelle Einigung mit Bahn für möglich

Im Tarifkonflikt mit der Bahn könnte es am Donnerstag zumindest mit der EVG eine Einigung geben. „Wir haben unsere Tarifkommission für Donnerstag nach Berlin eingeladen“, sagte der Sprecher der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Uwe Reitz, dem „Tagesspiegel“ (Dienstagausgabe). „Wenn die Bahn ihr Angebot nachbessert, sind wir durch“.

In einigen Punkten liegen Bahn und Gewerkschaft aber noch auseinander. Die Bahn hat für die Beschäftigten Lohnerhöhungen von 4,7 Prozent angeboten, die EVG fordert sechs Prozent. Auch die lange Laufzeit von 29 Monaten, die die Bahn vorgeschlagen hat, lehnt die EVG ab.

Zudem will sie, dass die Tarifverträge für die Dienstleister im Unternehmen und für das Gros der Beschäftigten zur selben Zeit enden.

Autor: dts