Jörn Schwarze, Mitglied des Vorstand der Kölner Verkehrsbetriebe, Viktor Haase, Staatssekretär für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen und Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln am 16. Februar 2024 auf der Mülheimer Brücke in Köln. | Foto: Grümer

Köln | Die Mülheimer Brücke ist eine Großbaustelle. Jetzt wird der ÖPNV über die Brücke für sieben Monate getrennt. Dies ist keine Werbung für den Umweltverbund. Das Land unterstützt die Sanierungsmaßnahmen mit viel Geld.

Die Brücke wurden im Krieg zerstört. Anschließend wurde die Brücke wiederaufgebaut und 1951 erneut für den Verkehr freigegeben. Die aktuellen Bau- und Sanierungsmaßnahmen gliedern sich in zwei Bauphasen. Am 5. Februar startete die Bauphase 2 für den nördlichen Teil. Der südliche Teil wurde bereits saniert.

Es gibt massive Schäden an den Deckblechen und an den Gleisböcken im Stadtbahnbereich. Die Fahrbahnkonstruktion wird in der Bauphase 2 komplett erneuert. Viktor Haase, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr in NRW überreichte heute einen Förderbescheid über 45 Millionen Euro an Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln.

Kfz- und Stadtbahnverkehr

Ursprünglich war eine Verkehrsführung unter Aufrechterhaltung jeweils einer Fahrspur auf der Nord- und Südseite der Brücke vorgesehen. Infolge der erforderlichen Erneuerung der Fahrbahn im Stadtbahnbereich werde jedoch ein breiteres Baufeld benötigt, als geplant. Dadurch musste die zunächst geplante Verkehrsführung geändert werden. Die Mülheimer Brücke wird nun für den Zeitraum der Bauphase 2 in Fahrtrichtung Mülheim für den Kfz-Verkehr gesperrt sein. Dieser wird über die Zoobrücke umgeleitet. 

Die Stadtbahnlinien 13 und 18 werden getrennt. Während der Trennung vom 2. April bis zum 7. November 2024 wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Der Fuß- und Radweg der Nordseite des Brückenbauwerkes kann genutzt werden.

7 Monate lang keine Linie 13 im Rechtsrheinischen

Die Stadtbahnlinien 13 und 18 müssen zwischen den Haltestellen „Slabystraße“ in Riehl und „Mülheim Wiener Platz“ für sieben Monate getrennt werden. Die Trennung beginnt bereits Ostermontag, 1. April 2024, um 22 Uhr. Hierfür setzen die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) eine Ersatz-Buslinie 118 und eine provisorische Stadtbahnlinie 19 ein. Während der Trennung fahren die Bahnen der Linie 13 im linksrheinischen Stadtgebiet lediglich zwischen der Endhaltestelle „Sülzgürtel“ und der Haltestelle „Slabystraße“. Im rechtsrheinischen Stadtgebiet fährt die Linie 13 nicht.

Die Bahnen der Linie 18 fahren während der Trennung im linksrheinischen Gebiet aus Bonn, Schwadorf und Brühl kommend bis zur Haltestelle „Slabystraße“ und von dort zurück. Im rechtsrheinischen Stadtgebiet fahren die Bahnen der Linie 18 im Streckenabschnitt zwischen den Haltestellen „Wiener Platz“ und der Endhaltestelle „Thielenbruch“. Die Stadtbahnlinie 3 wird ganztägig bis Thielenbruch verlängert.

Zudem wird zur Entlastung der Stadtbahnlinie 4 eine provisorische Linie 14 eingesetzt.

Bauphase 2a

Dauer: 5. Februar 2024 bis 1. April 2024

Zum Austausch der Fahrbahndeckbleche der Stadtbahntrasse werden unter anderem Montagehilfskonstruktionen errichtet, um einen reibungslosen und sicheren Ablauf der späteren Arbeiten zu gewährleisten.

Bauphase 2b

Dauer: 2. April 2024 bis 7. November 2024

Hier werden die Fahrbahndeckbleche ausgetauscht und die gesamte Gleisinfrastruktur inklusive Fahrleitungen und etwa Signale erneuert.

Bauphase 2c

Dauer: 8. November 2024 bis 14. November 2024

Die Montagehilfskonstruktionen werden zurückgebaut. Anschließend wird die Stadtbahntrasse zur Fahrbahn der nördlichen Brückenseite hin abgedichtet und an der Abgrenzung der neue Fahrbahnbelag aufgebracht.

Kosten der Instandsetzung

Die Kosten für die Gesamtinstandsetzung der Mülheimer Brücke belaufen sich auf rund 301,5 Millionen Euro. Im Rahmen dieser Gesamtinstandsetzung werden Teile des rund einen Kilometer langen Brückenzugs abgerissen und komplett neu gebaut. Dazu gehören die linksrheinische Deichbrücke und die rechtsrheinische Rampe. Alle anderen Bereiche der 1951 eröffneten Brücke werden grundlegend saniert und verstärkt.

Bis Ende 2026 soll die Gesamtinstandsetzung abgeschlossen sein. Der Bund und das Land Nordrhein-Westfalen fördern die Erneuerung der Rheinquerung für die Stadtbahn mit rund 45 Millionen Euro. Der Anteil des Landes beträgt hierbei etwa 7,5 Millionen Euro.

„Mit diesem Förderbescheid für die Sanierung der Stadtbahnanlagen auf der Mülheimer Brücke werden diese als eine der wichtigsten ÖPNV-Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Rheinseiten fit für die Zukunft gemacht“, erklärte Haase bei der Förderbescheid-Übergabe.

agr