Berlin | Hochwasser-Hilfsfonds soll bis zum 5. Juli kommen +++ Sachsen-Anhalt: Landesamt für Verbraucherschutz warnt vor Bad in Flut-Wasser +++ Gauck besucht Hochwasser-Opfer in Bayern

Hochwasser-Hilfsfonds soll bis zum 5. Juli kommen

Bis zum 5. Juli soll ein nationaler Hilfsfonds zur Bewältigung der Hochwasserkatastrophe in einem Volumen von bis zu acht Milliarden Euro aufgelegt werden. Das sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag nach Beratungen mit den Ministerpräsidenten der Länder und konkretisierte damit bereit zuvor bekanntgegebene Eckdaten von Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht. Der Fonds solle zur Hälfte durch den Bund, zur anderen Hälfte durch die Länder finanziert werden.

Die genaue Ausgestaltung müsse noch geregelt werden, möglich sei auch eine entsprechende Bundesanleihe. Zudem soll es für vom Hochwasser besonders betroffene Unternehmen Kurzarbeitergeld geben, auch eine Veränderung des Insolvenzrechtes sei denkbar. Für Einsätze wie beispielsweise den der Bundeswehr werde den Kommunen keine Rechnung gestellt, diese Kosten würden vom Bund übernommen. Die Vereinbarung zeige den großen Zusammenhalt zwischen Bund und Ländern in der Krise, darauf könnten alle stolz sein.

Sachsen-Anhalt: Landesamt für Verbraucherschutz warnt vor Bad in Flut-Wasser

Das Landesamt für Verbraucherschutz in Sachsen-Anhalt rät dringend vom Baden in Gewässern ab, die von der Flut betroffen waren. Neben einem erhöhten Verletzungsrisiko durch Treibgut könnte eine Keimbelastung vorliegen, sagte eine Sprecherin der „Mitteldeutschen Zeitung“ (Freitagausgabe). Nach Angaben des Sozialministeriums soll demnächst eine Übersicht zu belasteten Badegewässern erarbeitet werden.

Noch habe das angesichts der weiter angespannten Lage aber nicht die oberste Priorität. Verbraucherschützer raten bei den Aufräumarbeiten nach der Flut zudem zu besonderen Vorsichtsmaßnahmen wie dem Tragen von Handschuhen, Gummistiefeln und feuchtigkeitsabweisender Kleidung. Während der Flut sei das Risiko übertragbarer Krankheiten durch die extreme Verdünnung nicht erhöht gewesen.

Hygienische Probleme würden sich erst jetzt ergeben, da es zu intensivem Kontakt mit kontaminiertem Wasser oder Gegenständen komme. Noch sei allerdings keine Erkrankungswelle zu registrieren, hieß es.

Gauck besucht Hochwasser-Opfer in Bayern

Bundespräsident Joachim Gauck wird am Freitag in das vom Hochwasser betroffene Deggendorf in Bayern reisen. Geplant ist dabei ein Gespräch mit den Helfern verschiedener staatlicher Hilfsorganisationen in der Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr. Außerdem trifft der Bundespräsident in der Technischen Hochschule Deggendorf mit Studierenden zusammen, welche die Arbeit der freiwilligen Helferinnen und Helfer koordinieren.

Je nach Lage wird Bundespräsident Gauck anschließend an der Deggendorfer Maximiliansbrücke eine Sammelstelle für Helfer besuchen, teilte das Bundespräsidialamt mit. Bereits am vergangenen Montag hatte der Bundespräsident mit den Oberbürgermeistern der vom Hochwasser stark betroffenen Städte Passau und Magdeburg telefoniert und sich über die aktuelle Lage vor Ort informieren lassen. Am Tag zuvor hatte der Bundespräsident Halle (Saale) und Meißen besucht und war dort mit Betroffenen des Hochwassers und Helferinnen und Helfern zusammengekommen.

Autor: dts | Foto DLR
Foto: Überschwemmungen an der Zörnitzer Mühle an der Saale