Symbolbild Rettungsdienst

Köln | Die Kölner Feuerwehr berichtet über einen Einsatz in den frühen Morgenstunden gegen 1.47 Uhr des heutigen 18. Mai 2024 am Gremberger Ring im rechtsrheinischen Köln. Die Besucherin eines illegalen Raves im Zwischenwerk IXb im Gremberger Wäldchen rief die Retter zu einer zusammengebrochenen Freundin. Der Einsatz entwickelte sich dramatisch und die Feuerwehr Köln hat eine wichtige Botschaft.

Es ist 1.47 Uhr als der Notruf bei der Kölner Feuerwehr einging. Eine junge Frau berichtet, dass ihre Freundin plötzlich zusammengebrochen sei. Ort ist das Zwischenwerk IXb im rechtsrheinischen Köln. Ein Rettungswagen und ein Notarztfahrzeug wird entsandt. Als die Retter eintreffen schlagen ihre Kohlenmonoxid-Warngeräte an. Die Geräte meldeten den Beamten einen massiv erhöhten CO-Wert in der Umgebungsluft.

Zwischen 50 und 100 Menschen sollen sich zu diesem Zeitpunkt noch in den Räumen des Zwischenwerks befunden haben. Die Retter veranlassten die sofortige Räumung der Partylocation und forderten weitere Kräfte sowie die Kölner Polizei und das Kölner Ordnungsamt an. Die Kölner Polizei bestätigt den Einsatz am Zwischenwerk IXb.

Feuerwehr meldet 18 Verletzte

Die Feuerwehr Köln erweiterte umgehend ihre Rettungskräfte und entsandte zudem den leitenden Notarzt nach Gremberg. Die Personen, die sich noch vor Ort aufhielten wurden von den Rettungskräften untersucht. Viele der Raver:innen hatten sich aber vorab in das angrenzende Gremberger Wäldchen geflüchtet. Mehrere Teilnehmer:innen beklagten sich über Kopfschmerzen, Unwohlsein und Schwindel. Sie alle hatten eine „relevante Kohlenmonoxidvergiftung“. Sie mussten in Krankenhäuser gebracht werden und werden dort nun in einer Druckkammer behandelt.

Wichtige Botschaft an die Raver:innen

An  die Raver:innen, die sich in den Wald entfernten sendet die Kölner Feuerwehr eine Botschaft: „Daher sollten sich die Teilnehmenden der Rave-Veranstaltung, die sich beim Eintreffen des Rettungsdienstes nicht mehr vor Ort aufhielten und daher nicht untersucht werden konnten, wenn sie in den kommenden Stunden oder auch Tagen Symptome wie Benommenheit, Schläfrigkeit verspüren, unbedingt in ein Krankenhaus begeben oder den Notruf 112 wählen. Das Krankenhaus oder den Rettungsdienst sollten sie darauf hinweisen, dass sie möglicherweise eine Kohlenmonoxidvergiftung haben.“ Die Feuerwehr weist daraufhin, dass eine Kohlenmonoxidvergiftung, die nicht behandelt werde, zu dauerhaften Hirn- und Nervenschäden führen könne und unter Umständen zu schweren Gesundheitsstörungen wie Krampfanfällen oder Bewusstseinstörungen führen kann.

Gebiet mit Drohne abgesucht

Die Feuerwehr setzte neben Einsatzkräften, die das Areal rund um das Zwischenwerk IXb zu Fuß absuchten auch eine Drohne mit Wärmebildkamera ein, um etwaige hilflose Personen in dem unübersichtlichen Waldgebiet zwischen Flughafenautobahn und Zubringerstraßen zu finden.

Illegale Raves in den ehemaligen preußischen Befestigungsanlagen des rechtsrheinischen Kölns

Es ist nicht das erste Mal, dass die ehemaligen Befestigungsanlagen im rechtsrheinischen Köln für illegale Partys genutzt werden. Vor allem aus der Zeit der Corona-Pandemie wurden immer wieder Veranstaltungen bekannt. Die Veranstalter öffneten etwa das Zwischenwerk IXb in dem sie einfach ein Loch in die Fassade schlugen und dort Veranstaltungen stattfinden ließen. Noch heute zeugen im Netz Videos davon und von der Community als „geile Aktion“ gefeiert.

Auch die Bezirkspolitik befasste sich mit dem Thema. Zwar betraf der Antrag der SPD in der BV Porz das Zwischenwerk IXa und nicht das jetzt betroffene Zwischenwerk IXb, aber die Problematik ist in Köln bekannt. Offen bleibt, warum es der Stadtverwaltung nicht gelingt die entsprechenden Bauten dauerhaft und nachhaltig zu sichern. Nicht nur um Gefahren für die Raver:innen auszuschließen, sondern auch im Sinne des Naturschutzes.