Halle (Saale) | Die Ausrichtung der Fußball-Europameisterschaft der Männer in diesem Sommer bringt Deutschland dem Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) zufolge eine Viertelmilliarde an touristischen Mehreinnahmen. Das geht aus einer Berechnung des stellvertretenden Institutspräsidenten Oliver Holtemöller hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten. Auch in Köln werden mehrere Spiele des Turnier ausgetragen.
Holtemöller geht demnach davon aus, dass 650.000 ausländische Touristen das Turnier besuchen, das vom 14. Juni bis zum 14. Juli in zehn deutschen Städten ausgetragen wird. Der Ökonom rechnet demnach mit einem „kleinen wirtschaftlichen Plus“ für Deutschland. „Ein großer konjunktureller Push ist davon aber nicht zu erwarten; je nach Turnierverlauf wäre aber auch schon eine gesellschaftliche Stimmungsaufhellung durch begeisternde sportliche Erfolge ein Pluspunkt für die aktuell unter eher schlechter Stimmung leidende Konjunktur“, erklärte Holtemöller weiter.
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sagte den Funke-Zeitungen, er freue sich auf dieses Fußballfest. „Die Fußball-EM wird viele internationale Fans nach Deutschland ziehen. Wir denken, dass viele den Besuch des Spiels für einen längeren Aufenthalt bei uns nutzen. Davon profitiert besonders das Gastgewerbe, aber auch der Einzelhandel“, so Dedy weiter.
Grundsätzlich sehe er durch das Turnier die Möglichkeit für Deutschland und die Städte, sich global als „weltoffener und guter Gastgeber“ zu präsentieren. Das zahle auch langfristig auf den Wirtschaftsstandort ein. Einen weiteren Impuls durch die Fußball-EM sieht der Städtetag in Richtung Nachhaltigkeit. Die zehn Ausrichterstädte würden einen Fokus auf den öffentlichen Nahverkehr und das Radfahren setzen, sagte Dedy.