Wien/Essen | Die Signa-Gruppe des österreichischen Immobilienunternehmers Rene Benko wird den Essener Karstadt-Konzern komplett übernehmen. Das teilte Signa am Freitag mit. Nicolas Berggruen werde sich komplett aus dem Unternehmen zurückziehen und auch seine Minderheitsbeteiligung an den Premium-Kaufhäusern und Sportfilialen aufgeben.

Zunächst hatte Benko eine Mehrheit von 75 Prozent an den drei Premiumhäusern und den 28 Karstadt Sport-Filialen übernommen. In den vergangenen Tagen jedoch verdichteten sich die Gerüchte über einen kompletten Ausstieg von Investor Berggruen. Zugleich gab es Hinweise dafür, dass Signa die Haftung für einen Warenkredit über 150 Millionen Euro übernommen hatte, um das kommende Weihnachtsgeschäft von Karstadt zu sichern. . Im Geschäftsjahr 2012/13 gingen die Umsätze bei Karstadt auf 2,7 (Vj. 2,9) Milliarden Euro zurück. Als operatives Ergebnis war ein Verlust von 124 Millionen Euro ausgewiesen.

Bei Karstadt arbeiten rund 15.000 Beschäftigte in 83 Warenhäusern, drei Premiumfilialen, 2 K-Townhäusern, 28 Sportfilialen und 4 SchnäppchenCentern. Ob die Immobiliengruppe Signa sich für das operative Kaufhausgeschäft nun einen erfahrenen Partner sucht, oder dies zu einem eigenen, neuen Geschäftszweig ausbaut, ließ Benko in seinem jüngsten Interview mit dem österreichischen Wirtschaftsmagazin Format offen. Aus Kreisen des Unternehmens waren Pläne zu hören, die Kaufhausfilialen von Karstadt mittel- bis langfristig in Einkaufszentrum zu verwandeln. Dabei blieb offen, was in einem solchen Fall mit der Mehr der Karstadt-Belegschaft geschehen soll. 

Autor: dn
Foto: Karstadtfiliale (Symbolfoto)