Köln | Kahl ist es geworden entlang des Fuß- und Radwegs zwischen der Kleingartenanlage Köln-Riehl und dem Zubringer zur Mülheimer Brücke. Rechtzeitig vor der gesetzlichen Vogelschutzfrist hat die Rheinenergie sämtliche Büsche und Bäume entfernt, die dort entlang der Schrebergärten standen. Begründung: Die Wurzeln gefährden eine Gasleitung, die dort verläuft. Nun herrscht Unklarheit, wie es weitergehen soll.

Fest steht: Der breite Böschungsstreifen – er gehört der Stadt – zwischen Weg und Gartenanlage wird nicht mehr mit tiefwurzelnden Pflanzen bestückt. Wo aber wird künftig der Zaun stehen? Bislang stand er mannshoch entlang des Weges, der stellenweise gut anderthalb Meter über der Gartenanlage verläuft. So konnte niemand den bewachsenen Hang hinunterfallen. Den neuen Zaun will die Stadt nun unterhalb der Böschung, direkt vor den dort liegenden acht Gärten errichten.

Stadt schlägt Angebot der Kleingärtner aus

Der dann fehlende Schutz stößt bei den Kleingärtnern auf Unverständnis. Sie fürchten, dass Kinder oder Rollstuhlfahrer aus der nahen SBK-Anlage hinunterfallen können. Sie möchten gerne wieder einen Zaun am alten Platz haben, boten der Stadt an, auf eigene Kosten einen zweiten, unteren Zaun zu errichten. Der würde auch ihnen selber mehr Sicherheit bieten. Die Stadt habe das bisher auf recht harsche Art abgelehnt, so Ursula Gräbner, Vorsitzende des Kleingartenvereins Köln-Riehl: Das sei nicht unser Problem.

Verärgert seien die Gartenpächter auch über das „Hauruck-Verfahren“, mit dem die Stadt vorgehe. Zwar sei der Verein vorher über die Abräum-Maßnahme informiert worden, doch nun ruhe die eher notdürftig mit Bauzäunen abgesicherte Baustelle. Das, so fürchten sie, werde auch noch lange dauern. Denn zuvor müsste ein Betongartenhaus gefunden und abgerissen werden, das dort wohl zu Kriegszeiten illegal unterirdisch gebaut worden sei.

Autor: ehu
Foto: Jetzt ist alles kahl: Hinterm dem Bauzaun standen einmal dichte Büsche und kleine Bäume. Hinter den Bäumen rechts verläuft der Niehler Gürtel.