Symbolbild Thermometer

Köln | Es ist heiß in Deutschland und vor allem entlang der Rheinschiene und in Köln. Die Kreisgruppe des BUND in Köln formuliert im Angesicht der Hitzewelle eine radikale Wende in der Wohnungsbaupolitik und will den im Kölner Norden geplanten neuen Stadtteil Kreuzfeld – hinter Chorweiler und neben Blumenberg verhindern.

Es war Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die auf einem Acker, wo einst Kreuzfeld entstehen soll ihre Kampagne zur Oberbürgermeisterwahl 2020 vorstellte. In dicken schwarzen Limousinen schaukelte die damalige Politprominenz auf den Dresenhofweg: Der damalige Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und die grüne Gallionsfigur Katrin Göring-Eckardt. Reker präsentierte ihre Plakate am 20. Juli 2020 und versprach hier Wohnungen zu bauen. Schon damals hatte die Stadt den Klimanotstand ausgerufen.

Zwei Jahre später fordert das BUND-Vorstandsmitglied Helmut Röscheisen: „Klimaschutz und Erhalt der biologischen Vielfalt lassen weitere Bodenzerstörung durch Wohnungsneubau nicht mehr zu. Fehlentwicklungen wie der geplante neue Stadtteil Kreuzfeld sind unbedingt zu stoppen. Ratsmitglieder und Verwaltung, aber auch Architekten und Baukonzerne tragen die Verantwortung vor kommenden Generationen für die Folgen von neuen Wohngebäuden auf bisher unversiegelten Flächen.“

Es ist nicht das erste Mal, dass der BUND vehement eine Wohnungsbauwende in Köln fordert. Jetzt nimmt der BUND die Hitze zum Anlaß. Er fordert nicht nur die energetische Sanierung der Gebäude und den Umbau in kleinere Wohnungen, damit mehr Menschen auf der bereits versiegelten Fläche die Möglichkeit bekommen in Köln zu leben. Zudem fordert er eine kommunale Wohnungstauschbörse. Alle Potentiale Bestandsgebäude im Innenbereich zu erhöhen sollten genutzt werden. Dabei sind es gerade die Grünen in Köln, die dem BUND sicher nicht fern stehen, die immer wieder hohe Gebäude auf bereits versiegelten Flächen in Frage stellen und einkürzen wollen. Der aktuelle Fall: Der Neubau der DEVK am Kölner Rheinufer. Eine alte Forderung die die SPD vor Jahren schon brachte findet sich ebenso im BUND-Papier: Der Bau auf eingeschossigen Gebäuden wie etwa Supermärkten und Discountern – also deren Erhöhung.

Den Ratspolitiker:innen schreibt der BUND ins Stammbuch: „Dachbegrünungen und die Beseitigung von Schotter-Vorgärten sind wichtig, könnten aber die Zerstörung von Böden und Flächen nicht ausgleichen.“