Um die 500 Menschen standen heute ab 14.00 Uhr auf dem Roncalliplatz an, um einen Stein aus dem Fundament des Südturmes des Doms zu kaufen. Damit waren es nur halb so viele Bürger und Besucher der Stadt Köln, die sich um ein Stück des Doms bemühten, als dies beim letzten Verkauf der Fall war. Die durften dafür mehrere Steine mitnehmen. Das nutzten viele aus und trugen direkt vier bis fünf Bruchstücke nach Hause. Die meisten der Käufer stammten aus Köln oder der Umgebung und haben eine enge Verbindung zum Dom. So wie die Wahlkölner Stephan Behren und Dennis Victor. Sie kauften direkt drei Bohrkerne. „Als Geschenk und für uns selbst, denn als Kölner muss man das schließlich haben“, betonte Dennis Victor. Zu ihren Domstücken erhielten sie, wie alle anderen Interessierten auch, ein von der Dombaumeisterin unterzeichnetes Zertifikat, das die Echtheit des Steines bezeugte. Je nach Gewicht der Stücke zahlten die Interessenten 30 bis 60 Euro. Der Erlös ist für die Instandhaltung des Doms gedacht.


Foto: Das aufgebrochene Fundament des Südturmes des Kölner Doms

Domturm künftig durch Fundament begehbar

Das Fundament des Doms, das etwa 16 Meter tief in die Erde führt, wird zur Zeit aufgebrochen, um den Besuchern einen direkten Zugang vom Vorplatz zum Domturm zu ermöglichen. Auch die Grabungen werden zukünftig durch das aufgebrochene Fundament erreichbar sein, was zur Folge hat, dass der Besucherstrom nicht mehr durch den Dom selbst geleitet werden muss. Dazu musste das Fundament, das aus Basalt und Tuffstein besteht durchbohrt und anschließend herausgebrochen werden, erklärte Matthias Deml, Pressesprecher der Dombauverwaltung. Basalt wird aufgrund seiner Zähigkeit und Schwere auch im Straßenbau verwendet, während Tuffstein als leichtes und poröses Material ein Gegengewicht dazu darstellt. Verbunden werden die Stoffe durch Kalkmörtel.
Auch Familie Wilhelm hatte sich in der langen Reihe angestellt, um ein Stück des Doms für Zuhause zu erwerben. Sie wollen mit den säulenartigen Bruchstücken ihren Garten dekorieren und vielleicht eine Skulptur darauf stellen.

Weil heute immer noch Steine übrig blieben und die Nachfrage nach ihnen weiterhin vorhanden ist, wird es in den nächsten Monaten einen weiteren Verkauf der Steine geben. Wer also noch keinen hat, bekommt noch einmal die Chance, ein Stück des Kölner Doms für Daheim zu erwerben.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung