Alle trommelten mit


Ob Pro Köln jetzt auch Kirchtürme und Atomkraftwerke mit Halbmond ablehnt?

Die als rechtsextrem geltende Bürgerbewegung Pro Köln will bis zur Kommunalwahl am 7. Juni 2009, so hat man es angekündigt, immer den zweiten Samstag im Monat dieses Schauspiel wiederholen. Das ist ihr gutes Recht, denn es gilt Demonstrationsfreiheit. Hinterfragen muss man dennoch den Sinn dieses Spektakels, das für Pro Köln Wahlkampf und Öffentlichkeitsarbeit ist. Da spricht etwa der Pro Köln Fraktionsvorsitzende in der Bezirksvertretung Ehrenfeld und frühere CDU Mann Uckermann. Als Bezirksvertreter hat er eigentlich eine besondere Verantwortung für den Bezirk. Nimmt aber billigend in Kauf, dass an diesem Samstag vor dem dritten Advent die Läden und Geschäfte in der Venloer Straße sicherlich Umsatzeinbußen hinnehmen müssen, da die Straße für rund drei Stunden komplett gesperrt werden muss. Zudem, wer geht denn gerne dort einkaufen, wo Polizeiabsperrgitter stehen und Hundertschaften mit Helmen auf und abgehen? Da gibt man sich Mühe in Ehrenfeld hängt Weihnachtsbeleuchtung auf und dann das. Noch dazu in der aktuell schwierigen Situation die alle Teile des Wirtschaftslebens getroffen hat. Die Vorhersage für 2009 ist ja auch nicht rosig. Da ist das Weihnachtsgeschäft für die Einzelhändler und die Jobs in Ehrenfeld ein wichtiger Faktor. Pro Köln scheint das egal zu sein. Hauptsache man steht da und hört sich selbst sprechen, oder eben auch nicht wenn die Gegenseite lauter ist, und steht in den Medien. Konstruktive Politik sieht anders aus.


Keine schöne Amosphäre fürs Weihnachtsshopping auf der Venloer Straße, statt dessen Straßensperren und Demonstration.

Ehrenfeld selbst nimmt diese Veranstaltung mittlerweile gar nicht mehr wahr. Unterstützung im Stadtteil haben die Aktionen von Pro Köln auch nicht, fragt man die Ehrenfelder. Selbst als es mit Polizeibegleitung durch die Pius bis zu Aachener Straße geht – verbunden mit massiven Verkehrsstörungen – blickten bis auf einige ganz wenige Ausnahmen Bürger aus den Fenstern. Mit eingerollten Fahnen und Transparenten fuhren die Pro Köln Aktivisten dann mit Polizeibegleitung zum Rheinenergiestadion, wo man geparkt hatte und sich die Veranstaltung auflöste.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung