Berlin | Die Kurdische Gemeinde Deutschland hat sich für eine Abschaffung der doppelten Staatsbürgerschaft in Deutschland ausgesprochen. „Es ist falsch, wenn Migranten der dritten und vierten Generation generell automatisch einen Doppelpass erhalten“, sagte Mehmet Tanriverdi, der stellvertretende Bundesvorsitzende des Verbands, der „Heilbronner Stimme“ (Donnerstag). Allenfalls Ausnahmen hält er für sinnvoll.

„Die deutsche Staatsangehörigkeit muss für hier geborene Migranten zum Normalfall werden. Der Doppelpass ist eine Hürde für die Integration.“ Eine sachliche Diskussion über die doppelte Staatsbürgerschaft sei deshalb dringend nötig.

Tanriverdi warnte ferner vor einer weiteren Zuspitzung des innertürkischen Konfliktes in Deutschland. Die neuerliche Verhaftungswelle in der Türkei sowie die massive Ausweitung militärischer Angriffe gegen Kurden könnten zu neuen Spannungen führen. Es sei deshalb wichtig, gegen den starken Einfluss der Türkei in Deutschland vorzugehen.

Dazu gehöre eine Offenlegung „der türkischen Millionen, die als verdeckte Finanzierung“ an Moscheen und Organisationen flössen, sagte Tanriverdi, der auch Ehrenpräsident der Bundesarbeitsgemeinschaft der Immigrantenverbände ist.

Autor: dts