Köln | Immer schön nah bei der Mutter, das ist derzeit noch die Devise der zwei Bison-Kälber, die vor wenigen Tagen im Kölner Zoo geboren werden. Kuschelig ist ihr dickes Fell und so wundert es nicht, dass der Nachwuchs bei den Besuchern schon hoch im Kurs steht.
Am 22. Mai brachte Mutterkuh Ribana ihren kleinen Bison-Bullen zur Welt, am 3. Juni folgte das Kalb von Tatonka, dessen Geschlecht noch nicht feststeht. Ein drittes Mini-Bison wird in den kommenden Tagen im Zoo erwartet. Die ersten Geburten verliefen dank der erfahrenen Muttertiere absolut problemlos. Vater von allen Kälbern ist der mächtige Bulle Rih, der sich das junge Treiben in seinem Gehege mit einer gewissen Distanz anschaut. „Er stammt direkt von in der Natur Nordamerikas lebenden Bisons ab. Deshalb ist sein Nachwuchs bei Züchtern sehr begehrt“, sagt Zoo-Tierarzt Olaf Behlert.
Ein Jahr lang werden die Kälber von ihren Müttern gesäugt, danach gibt sie der Zoo meist an private Halter ab. „Zoos, die Bisons besitzen, züchten in der Regel selbst“, erklärt Behlert. Zum Futter der imposanten Tiere gehören neben Ästen, Gras, Heu und etwas Kraftfutter auf Getreidebasis auch Möhren und Äpfel. Nachdem die Bisons in ihrer Heimat Nordamerika durch die gnadenlose Jagd kurz vor dem Aussterben waren, leben heute wieder etwa 530.000 Tiere in der freien Natur, davon allerdings 97 Prozent auf Farmen. Ursprünglich bevölkerten mehr als 60 Millionen Bisons das Gebiet vom Mittleren Westen bis hoch nach Alaska. Zu den Rückzugsgebieten gehört heute der Yellow Stone Nationalpark.
Autor: Stephan Eppinger
Foto: Bison-Nachwuchs im Kölner Zoo