Eine KVB-Stadtbahn in Fahrt

Köln | Stell Dir vor es ist Verkehrswende und der größte Mobilitätsdienstleister in Deiner Stadt schränkt sein Angebot ein. Das ist in Köln so seit März 2023. Und das wird auch 2024 so bleiben. Denn die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB) werden ihr Angebot nicht ausweiten, sondern bleiben bei dem Fahrplan der seit März 2023 gilt.

Die Chefin der KVB Stefanie Haaks spricht von Rahmenbedingungen, die es nicht erlaubten zum regulären Fahrplan zurückzukehren. Das sind die Probleme: Es gibt eine angespannte Personalsituation, die Auslieferung neuer Stadtbahnen verzögert sich und es gibt einen Mangel an Ersatzteilen für die Fahrzeuge die noch auf Kölner Gleisen rollen. Bei der KVB und ihrem Vorstand sieht die Schuld bei anderen – den Weltkonzernen. Stefanie Haaks: „Die aktuellen Rahmenbedingungen erlauben es uns leider nicht, schon jetzt zum regulären Fahrplan zurückzukehren, wie wir es eigentlich gehofft hatten. Ich ärgere mich sehr, dass es Weltkonzerne nicht schaffen, zugesagte Lieferfristen einzuhalten und wir dadurch in unseren Stadtbahnwerkstätten einen erheblichen Mehraufwand haben. Uns stehen teilweise keine neuen Ersatzteile zur Verfügung, so dass wir gebrauchte Teile ausbauen müssen, um andere Fahrzeuge wieder auf die Strecke schicken zu können.“

Die KVB rechnet damit, dass die Auslieferung neuer Stadtbahnen bis zu 30 Monaten verzögert erfolge. Die Gründe für die Lieferverzögerungen lägen laut KVB alleine beim Hersteller. Die mehr als in die Jahre gekommene Bestandsflotte müsse nun ertüchtigt werden und es fehlten Ersatzteiel. Dennoch ist die Frage zu stellen, ob die Stadt Köln oder die KVB die neuen Niederflurbahnen zu spät bestellt haben? Immerhin redet sich der KVB-Vorstand bei der Personalsituation nicht heraus: 60 Mitarbeitende im Fahrdienst fehlen.

KVB will verlässlich sein

Einen reduzierten Fahrplan anzubieten verkauft die KVB als Verlässlichkeit. Gleichzeitig baut sie vor und warnt vor einer noch engeren Personalsituation, wenn es eine Grippewelle geben werde. Auch die Sperrung der Mülheimer Brücke stelle eine besondere Herausforderung für die KVB dar. Dazu komme die Fußball-Europameisterschaft.

Und 2025? Anscheinend rechnen die KVB nicht mit einer Besserung, daher bringt Haaks den Gedanken eines grundsätzlich neuen Fahrplans ins Gespräch. Hier muss sich allerdings sowohl der Aufsichtsrat der KVB, wie deren Vorstand und die Kölner Stadtpolitik die Frage gefallen lassen, ob sie so den vielfach propagierten und gepriesenen Umweltverbund voranbringen kann. So schreibt Haaks: „Wir wollen die Verkehrswende in Köln gestalten und vorantreiben. Darauf zielen alle unsere Anstrengungen, trotz dieser anspruchsvollen Rahmenbedingungen.“

Diese Änderungen gibt es im KVB-Fahrplan ab dem 10. Dezember

Am Sonntag, den 10. Dezember 2023, erfolgt der Fahrplanwechsel im öffentlichen Personennahverkehr, einschließlich der KVB. In diesem Zusammenhang werden vor allem auf zahlreichen Strecken die Fahrzeiten angepasst und neue Haltestellen eingerichtet. Von den Änderungen betroffen sind die Stadtbahn-Linien 1, 7, 15, 16 und 18 sowie insgesamt 37 Bus-Linien. Fahrgäste, so die Empfehlung der KVB, sollten sich im Vorfeld informieren.

Es gibt eine Reihe neuer Bushaltestellen

– Linie 117 Haltestelle „Auf dem Loor“

– Linie 120 Haltestelle „Gohrer Weg“ (nur Fahrtrichtung Süden)

– Linien 120, 123 Haltestelle „Am Frohnweiher“

– Linien 120, 123 Haltestelle „Gutnickstraße“ (nur Fahrtrichtung Norden)

– Linie 124: Haltestelle „Gewerbegebiet Feldkassel“ (nun auch Fahrtrichtung Süden)

– Linie 130 Haltestelle „Kriemhildstraße“
Linie 130: Haltestelle „Sürther Straße“ (nur in Richtung Rodderweg).

Linie 133: Haltestelle „Bayenwerft“.

Linien 141 und 143: Haltestelle „Am Serviesberg“ (jetzt auch in Richtung Norden) und Haltestelle „Entenweg“.

Linien 151 und 152: Haltestelle „Leidenhausener Straße“.

Linie 153: Haltestelle „Kampgasse“.

Linie 155: Haltestelle „Ricarda-Huch-Straße“ (nur in Richtung Danzierstraße).

Linie 159: Haltestelle „Sauerlandstraße“ (jetzt auch in Richtung Norden).

Zusätzlich wird die Stadtbahn-Haltestelle „Höhenberg Frankfurter Straße“ der Linie 1 in „Sportpark Höhenberg“ umbenannt.

ag