Köln | Die Polizei Köln hat am frühen Montagnachmittag, 17. Oktober, einen wiederholt mit Diebstählen in Erscheinung getretenen 29-Jährigen Mann in einer Flüchtlingsunterkunft in Bayenthal festgenommen. Kurz zuvor hatte der Mann einen 27-Jähriger Ladendetektiv mit Pfefferspray eingesprüht. In seiner Bekleidung sollen mehrere Halsketten und Smartphones sichergestellt worden sein. In einer Polizeizelle soll der Festgenommene sich anschließend oberflächliche Verletzungen zugefügt haben, berichten die Kölner Beamten.

Gegen 13:50 Uhr soll eine Angestellte eines Lebensmittel-Discounters an der Bonner Straße den Verdächtigen dabei beobachtet haben, wie er zahlreiche Getränkedosen und weitere Waren in einen mitgeführten Rucksack verstaute. An der Kasse legte der den Ladendetektiven bereits hinlänglich Bekannte lediglich Brötchen vor. Daraufhin im Ausgangsbereich zur Rede gestellt, setzte der 29-Jährige seine Tasche ab, stieß eine Kundin zur Seite und flüchtete aus dem Laden. Dem ihm hinterherlaufenden 27-Jährigen sprühte der Ertappte überraschend Pfefferspray in die Augen, woraufhin dieser die Verfolgung abbrach. Der Verletzte wurde im Rettungswagen in eine Klinik gefahren.

Mit Bildern aus der Videoüberwachung suchten daraufhin eingesetzte Polizisten die nahe Unterbringungseinrichtung auf. Dort trafen sie den soeben erst Zurückgekommenen mit bereits gewechselter Bekleidung an. Nachdem er versuchte, sich auch dem Zugriff der Beamten auf dem Gelände zu entziehen, wurde der 29-Jährige gefesselt im Streifenwagen zur Polizeiwache Sülz gefahren. Die bei seiner Durchsuchung aufgefundenen beiden silbernen Halsketten, drei Smartphones und eine Geldbörse mit circa 160 Euro in bar wurden sichergestellt.

In einer Gewahrsamszelle der Wache wurde der Festgenommene viertelstündlich kontrolliert. Zwischen zwei Kontrollen ritzte er sich mit dem Plastikendstück einer fest vernähten Hosenkordel seiner Boxershort in den Arm und fügte sich so eine circa fünf Zentimeter lange, oberflächlich blutende Wunde zu. Polizisten leisteten Erste Hilfe bis zum Eintreffen einer herbeigerufenen Rettungswagenbesatzung. Nach Behandlung in einer Klinik und Einholung einer ärztlichen Haftfähigkeitsbescheinigung wurde der 29-Jährige zum Polizeigewahrsamsdienst im Polizeipräsidium gefahren.

Gegenüber Vernehmungsbeamten des Kriminalkommissariats 52 räumte der Festgenommene ein, dass er regelmäßig in dem Lebensmittelmarkt stehle. Zudem äußerte er sich enttäuscht darüber, dass er jetzt nicht infolge seiner Verletzung entlassen werde. Gegen ihn wurden Ermittlungen wegen Diebstahls mit Waffen und gefährlicher Körperverletzung eingeleitet. Es ist beabsichtigt, den 29-Jährigen heute einem Haftrichter vorzuführen.

Autor: ib