Berlin | Im Zuge der Debatte über den Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst und die Kosten für dessen Amtssitz haben sich Politiker von Linken und Grünen für eine Neuausrichtung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche ausgesprochen. Das berichtet das „Handelsblatt“ in seiner Mittwochsausgabe. Linke und Grüne schließen sich damit einem entsprechenden Vorstoß des designierten FDP-Chefs Christian Lindner an.

„Ich unterstütze die Forderungen von Christian Lindner, wonach Staatsleistungen an die Kirchen überholt sind und dringend abgelöst werden müssen“, sagte der im Parteivorstand der Linken für religionspolitische Fragen zuständige Bundesschatzmeister Raju Sharma. „Ich freue mich, dass die FDP wieder zu alten liberalen Grundsätzen zurückkehrt.“ Der Grünen-Innenpolitiker Konstantin von Notz verwies auf einen Beschluss seiner Partei.

„Wir Grüne haben gerade auf unserem letzten Parteitag am vergangenen Wochenende die Einsetzung einer Kommission beschlossen, die sich mit dem Verhältnis von Kirche und Staat differenziert, tolerant und freiheitlich auseinandersetzen und ein Konzept zur Reform des Verhältnisses zwischen Staat, Kirchen und Weltanschauungsgemeinschaften erarbeiten wird“, sagte von Notz „Handelsblatt-Online“. Im Parteiprogramm ist zudem davon die Rede, dass auf Bund-Länder-Ebene ein Prozess initiiert werden solle, „der die vom Grundgesetz geforderten Grundsätze der Ablösung der altrechtlichen Staatsleistungen aufstellt. Darüber werden wir mit den betroffenen Religionsgemeinschaften verhandeln“.

Unterdessen erlangt der Limburger Bischof zunehmend auch bei der internationalen Presse zweifelhafte Berühmtheit. So schreibt beispielsweise der australische „Telegraph“ oder die „Huffington Post“ aus den USA vom „Bling Bishop“ – dem „Glitzer-Bischof“. In Lateinamerika gilt Tebartz-van Elst als der „Luxusbischof“, der vom „Armenpapst“ empfangen wurde.

So titelte unter anderem die argentinische Zeitung „La Gaceta“. Seine Badewanne erregt dort ganz besonders die Aufmerksamkeit der Medien: Die kolumbianische Zeitung „El Tiempo“ berichtet vom „Bischof, der in der 15.000-Euro-Badewanne schwimmt“. Euronews bescheinigt Tebartz-van Elst sogar „Starallüren“.

Autor: dts