1.846 Strafgefangene (64 Prozent der in 2010 beendeten beruflichen Bildungsmaßnahmen) nutzten die Angebote des nordrhein-westfälischen Strafvollzugs, teilte Justizminister Thomas Kutschaty mit. 2009 waren es noch 1.790 und im Jahr zuvor 1.770 für einen Job verwertbare Abschlüsse. Die Zahl der Gefangenen, die sich an beruflichen Bildungsmaßnahmen beteiligten, betrug 2010 genau 3.941 und damit 150 mehr als 2009 (damals 3.791; 2008 waren es 3.832). "Rund zwei Drittel der Erwachsenen und fast 90 Prozent der jugendlichen Gefangenen besitzen bei ihrer Inhaftierung keine abgeschlossene berufliche Qualifikation. Die Mehrzahl von ihnen war vor der Inhaftierung beschäftigungslos oder galt überwiegend als langzeitarbeitslos. Wenn wir hier ansetzen und die Haftzeit zur beruflichen Bildung nutzen, leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Resozialisierung der Gefangenen und schaffen damit mehr Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in unserem Land", so Kutschaty.

Landesweit umfasst das Bildungsangebot im NRW-Strafvollzug rund 1.400 berufliche Qualifizierungsplätze in über 150 verschiedenen Fachrichtungen. Maßgeblich sind ausschließlich die Bedürfnisse des freien Arbeitsmarktes. Die vermittelten Bildungsinhalte entsprechen den Ausbildungsordnungen des Handwerks und der Industrie. Der Justizvollzug kooperiert eng mit den Akteuren des Arbeitsmarkts wie zum Beispiel den Agenturen für Arbeit. Diese sind vor allem in der individuellen Bildungs- und Berufsberatung der Gefangenen aktiv.

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