Nach Informationen von "Bild am Sonntag" telefonierte die Kanzlerin aus diesem Grund am Freitagabend mit dem CDU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 13. Mai. Röttgen lehnte jedoch ab. Der Bundesumweltminister will zwar nicht ausschließen, dass er auch dann in Nordrhein-Westfalen bleibt, wenn er nicht Ministerpräsident wird, aber er will sich die Entscheidung bis nach der Wahl offen halten. Das Gespräch wurde "Bild am Sonntag" aus der Bundesregierung bestätigt.

Röttgen selbst bekräftigte in einem Interview mit "Bild am Sonntag": "Ich trete nicht an, um Oppositionsführer zu werden. Ich kämpfe um den Posten des Ministerpräsidenten. Alles Weitere werden wir nach der Wahl gemeinsam entscheiden." Die Erwartung sei, "dass ich die CDU hier in Nordrhein-Westfalen in die Regierung führe und Ministerpräsident werde. Das ist unser Ziel." Sein Amt als Bundesumweltminister will der CDU-Spitzenkandidat in jedem Fall bis zur Wahl behalten. Röttgen: "Dass Regierungsmitglieder Wahlkämpfe machen, ist in unserer Parteiendemokratie der Normalfall. Im Übrigen bietet mir der Wahlkampf die Möglichkeit zu zeigen, wie die rot-grüne Regierung in Nordrhein-Westfalen die Energiewende.

Aktualisierung 12.15 Uhr > NRW-CDU erhöht Druck auf Röttgen

In der NRW-CDU wächst der Druck auf Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), auch im Falle einer Niederlage bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen zu bleiben. "Er wird keinen Zweifel lassen, dass er auch persönlich bereit ist, für den Wahlsieg ein Risiko einzugehen", sagte der nordrhein-westfälische CDU-Bundestagsabgeordnete Ruprecht Polenz dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Ähnlich äußerte sich Karl Schiewerling, der ebenfalls für die NRW-CDU im Bundestag sitzt. "Auch wenn ich ihn lieber in Berlin behalten würde – ich gehe davon aus, dass er nach Düsseldorf geht. Das macht ihn noch glaubwürdiger – gerade gegenüber Frau Kraft", sagt Schiewerling. Röttgen selbst lehnt eine Festlegung weiterhin ab. "Ich bewerbe mich um das Amt des Ministerpräsidenten und werde mich auf Eventualitäten und Hypothesen, die nur dem politischen Gegner nutzen, nicht einlassen", sagte er dem "Spiegel".

[dts]