Symbolbild Wohnung

Köln | Der Mieterverein Köln nennt die Lage auf dem Wohnungsmarkt dramatisch. Er fordert Innovationen und vor allem mehr Tatkraft. Die Suche nach einer geeigneten und bezahlbaren Wohnung in Köln gleiche eine Lotterie mit minimalen Gewinnchancen. Das Heil sieht der Mieterverein im Neubau.

Nachverdichtung reicht nicht aus

Der Kölner Mieterverein orientiert seine Aussagen an der Prognose der Stadt Köln, die vorhersagt, dass im Jahr 2040 rund 74.000 Menschen mehr in der Stadt wohnen sollen. Zu bedenken geben die Mietexperten, dass IT.NRW die Zahl wesentlich höher einschätzt. Um zu verdeutlichen, was 74.000 Menschen an Wohnraum benötigen, sagt der Mieterverein, dass dies den Stadtteilen Ehrenfeld, Neu-Ehrenfeld und Ossendorf entsprechen würde.

Die Idee diese Zahl an Menschen mit ausreichend Wohnraum zu versorgen, indem Nachverdichtung betrieben werde, hält der Mieterverein für illusorisch. Er kritisiert, dass die Flächen für Bauland im Regionalplan reduziert wurden.

Wohnungsmarkt Köln aus den Fugen geraten

Zudem erinnern die Experten an die Zahl von 6.000 neu gebauten Wohnungen pro Jahr, die nie erreicht wurden. Sie sprechen von Versäumnissen, als die Bedingungen noch optimal waren, wie etwa das Tiefstzinsniveau. Heute stehen Bauvorhaben vor exorbitant gestiegenen Baukosten und weitaus höheren Zinsbelastungen. Neubauvorhaben werden nicht gestartet, sondern eher storniert. Der Wohnungsmarkt ist aus den Fugen geraten in Köln. Die Leerstandsquote läge bei unter 0,1 Prozent. Ein funktionierender Wohnungsmarkt habe eine Leerstandsquote zwischen 2 und 3 Prozent.

Der Kölner Mieterverein fordert Wohnungsneubau als integralen Bestandteil der Stadtentwicklung und ausreichend Bauland. Die wenigen Wohnungen, die überhaupt noch auf dem Markt angeboten würden seien für den großen Teil der Bevölkerung zu teuer. Die Mietpreisbremse schimpft der Kölner Mieterverein einen zahnlosen Tiger.

Mehr Hochhäuser gefordert

Der Kölner Mieterverein spricht Klartext. Er fordert den Bau von Hochhäusern und schreibt: „Wenn man nicht in die Weite bauen kann, muss man in die Höhe bauen!“ Als positives Beispiel nennt der Kölner Mieterverein das Uni-Center. Die Planung moderner Hochhäuser habe sich weiterentwickelt und diese könnten stadtgestalterisch und sozial besser integriert werden. Der Mieterverein Köln fordert Tatkraft von Kommunalpolitik und Stadtverwaltung.