Neben dem wiedergewählten Vorsitzenden Corneth wurden Bernhard Bücheler, geschäftsführender Vorstand der Wohnungs- und Baugenossenschaft, und Berthold Morell, Rechtsanwalt, zu stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Zu Beisitzern wiedergewählt wurden Dr. Eva Bürgermeister, Mitglied im Rat der Stadt Köln, Dr. Franz-Georg Rips, Präsident des Deutschen Mieterbunds, und Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, ehemals DGB-Vorsitzender in Köln, jetzt Referent bei ver.di. Neu in den Vorstand gewählt wurden Jörg Aprath, Diplom-Kaufmann, und Alexander Odenthal, Architekt. Zudem wurden der frühere Direktor des Deutschen Mieterbunds, Helmut Schlich, der dem Vorstand des Mietervereins Köln seit 1969 angehört, sowie Karl-Heinz Odenthal, Rechtsanwalt und Vorstandsmitglied seit 1991, die beide nicht mehr kandidierten, von der Mitgliederversammlung zu Ehrenmitgliedern des Vereins ernannt.

Wahrung des geordneten Miteinanders
In einem Grußwort stellte Roters die Bedeutung des Mietervereins Köln bei der Wahrung des geordneten Miteinanders von Mietern und Vermietern heraus. Unter anderem erwähnte er den hohen Anteil des Vereins an der zweijährlichen Erstellung des ausgewogenen Kölner Mietspiegels. Roters ging auch auf seine eigenen und konstruktiven Kontakte zum Mieterverein Köln ein, wobei er nicht nur die hohen wohnungspolitischen Ziele der Millionenstadt Köln nannte, sondern auch Themen wie Straßenreinigungsgebühren für Hinterlegergrundstücke und zusätzliche Kosten für den Winterdienst.

Zusammenarbeit mit dem Sozialamt
Zusätzlich erwähnte Roters die seit 1994 praktizierte Kooperation des Mietervereins mit dem Sozialamt bzw. dem Job-Center. Er betonte, dass dieses Modell in Nordrhein-Westfalen Beispielcharakter habe und dankte für das damit verbundene hohe soziale Engagement des Mietervereins, welches letztendlich zu Arbeitserleichterungen und Kosteneinsparungen bei der Stadt Köln führe. Er gratulierte dem Mieterverein Köln zu den Rekordzahlen des Jahres 2010 mit der Aufnahme von 6.235 neuen Mitgliedern und der per 31. Dezember 2010 erreichten Gesamtmitgliederzahl von 60.480.

Öffentlich geförderte Wohnungsbestände nehmen immer mehr ab
Laut dem Verein bestehe zwischen Roters und Corneth darin Einigkeit, dass die angemessene Versorgung der Kölner Haushalte mit geringen Einkommen in Bezug auf preiswerten Wohnraum immer weniger möglich sei. Die öffentlich geförderten Wohnungsbestände würden durch auslaufende förderrechtliche Wohnungsbindungen auch in Köln immer mehr abnehmen. Inzwischen sei der Anteil der geförderten Wohnungen auf 8 Prozent gefallen. 1999 läge diese Quote noch bei über 13 Prozent. Dem gegenüber stehe die Feststellung, dass annähernd die Hälfte der Kölner Haushalte durch ihre Einkommenssituation einen Zugang zum geförderten Wohnungsbau habe, also den so genannten Wohnberechtigungsschein erhalten könnte. Roters betonte, dass die Stadt Köln sich beim Land Nordrhein-Westfalen verstärkt einsetze für ein ausreichendes Kontingent an Fördermitteln und entwickelte Handlungsoptionen zur Gewinnung von mehr preiswertem, gefördertem Wohnraum.

[dr]