Köln | aktualisiert | Brand in einem Mehrfamilienhaus im Roggenweg in Köln. Die Feuerwehr findet zwei Tote, einen 52-jährigen Mann und einen 13-jährigen Jungen bei den Löscharbeiten. Die Polizei setzt eine Mordkommission ein. Medien berichten von Schussverletzungen bei den Toten, die Polizei bestätigt dies zunächst nicht, dementierte aber auch nicht. Die Polizei hatte mitgeteilt, dass eine Obduktion der Leichen angeordnet wurde. Jetzt liegen die Ergebnisse der Obduktion vor. Jetzt spricht die Polizei von Schussverletzungen, die zum Tod geführt haben.

Fotostrecke: Der Brand in Müngersdorf >
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Polizei: Beide Opfer starben durch Schüsse

18:11 Uhr > Nachdem Polizeisprecherin Stach heute Morgen noch abstritt, dass die Opfer Schussverletzungen haben, gab die Polizei heute Nachmittag schriftlich bekannt: „Nach Ergebnis der Obduktion handelt es sich bei den tot aufgefundenen Personen nach einem Dachstuhlbrand in Köln-Müngersdorf um einen Wohnungsinhaber (52) und seinen Sohn (13). Die Untersuchung ergab weiterhin, dass bei beiden Schussverletzungen todesursächlich waren.“

Die Fakten zum Brandgeschehen

9:10 Uhr > Dr. Jörg Schmidt, Einsatzleiter der Kölner Feuerwehr fasst das Geschehen klar zusammen. Man sei unter dem Stichwort Feuer mit Menschenrettung alarmiert worden. Als die ersten Kräfte am Roggenweg 51 eintrafen stand über dem Mehrfamilienhaus eine deutliche Rauchsäule. Da es sich um eine Menschenrettung handelte, agierten die Einsatzkräfte so, dass die Rettung von Eingeschlossenen vor der Rettung von Sachwerten stand. Der Dachstuhl stand in Vollbrand. Die Wohnung sei atriumartig angelegt und sehr offen gestaltet, so dass das Feuer sich auch dort schnell ausbreiten konnte. Beim Löscheinsatz habe man die Toten entdeckt.

Als die Feuerwehr eintraf waren die anderen Menschen im Haus, die in den beiden anderen Wohnungen leben, insgesamt vier Personen, bereits im Freien. Sie kamen bei Nachbarn unter. Insgesamt wohnten drei Parteien im Haus. In der Maisonettewohnung in der es gebrannt hatte, handelte es sich um die Wohnung des Hauseigentümers. Die Fakten die Polizeisprecherin Stach liefert sind spärlich: Bei dem männlichen Toten handelt es sich um einen 52-jährigen Mann. Der tote Jugendliche sei 13 Jahre alt. Die Einsatzkräfte wurden um 5:47 Uhr alarmiert. Eine Mordkommission wurde eingesetzt.

Kölner Polizei setzt Mordkommission ein

Noch im Laufe der Rettungsarbeiten erhöhte die Kölner Polizei den Sperrradius um die Einsatzstelle soweit, dass auch die Busverbindung zum Lindweiler Weg unterbrochen wurde. Die Todesursache sei unklar. Allerdings spricht die Kölner Polizei nicht von Brandtoten. Ungewöhnlich ist auch das eine Mordkommission eingesetzt ist. Die Meldung, die auch von Medien verbreitet wird, dass bei den Toten Schussverletzungen gefunden wurden, verneint Polizeisprecherin Stach mit deutlichen Worten: „Das kann ich nicht bestätigen“. Sie dementiert allerdings auch nicht. Mittlerweile gibt es eine schriftliche Stellungnahme der Polizei in der es heißt: „Ob die Leichname Verletzungen aufweisen, die auf ein Fremdverschulden hindeuten, muss eine Obduktion klären.“ Bei dem 52-jährigen soll es sich vermutlich um den Vater des 13-Jährigen handeln, so die Kölner Polizei. Aber auch das müssen die weiteren Ermittlungen bestätigen. Ob ein Mord geschehen ist, ein Familiendrama, alles das ist derzeit noch Spekulation. 

Ein Notfallseelsorger kam an die Einsatzstelle. Nachbarn hatten Brötchen organisiert für die Menschen, die in den anderen beiden Wohnungen leben. Diese sind derzeit unbewohnbar, weil durch den intensiven Wassereinsatz der Kölner Feuerwehr, die auch Löschwasser aus dem Keller abpumpt, die Wohnungen in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Feuerwehr war mit annähern 50 Einsatzkräften vor Ort, mehreren Notärzten und Fahrzeugen des Rettungsdienstes.  

Autor: Andi Goral
Foto: Die Maisonettewohnung wurde bei dem Feuer im Roggenweg in Köln-Müngersdorf vollständig zerstört