Köln | Die Facebook-Gruppe Nett-Werk Köln hat mehr als 200.000 Fans. Von Katzengesuchen bis zu Regalen und Hilfegesuchen findet sich dort Allerlei. Auch immer wieder rechtswidrige Postings im Zusammenhang mit Öffentlichkeitsfahndungen oder auch Postings mit Vorwürfen. Jetzt erwischte es die Kölner Polizei.

Im Kölner Nett-Werk findet sich viel Positives, aber auch Negatives, auch politisch Radikales oder Öffentlichkeitsfahndungen mit Fotos von mutmaßlich Beschuldigten. Es ist diese typische Mischung aus unkontrollierten Posts, von denen die es eben „nett“ meinen und denen, die eine solche Gruppe mit einer so hohen Fanzahl desavouieren, also in in Veruf bringen oder missbrauchen. Und so wird in einigen Fällen aus einem „Nett-Werk“ ein Social-Media-Pranger.

Jetzt wehrt sich die Kölner Polizei gegen ein Posting vom 4. Juli, dass sich aber bereits nicht mehr auf der Seite Facebook-Seite Nett-Werk Köln befindet. Das Posting, so die Kölner Polizei spricht von einem Sexualdelikt an einem alkoholisierten Mädchen und macht den Beamten schwere Vorwürfe: Sie hätten Notrufe missachtet und nicht schnell genug gehandelt. Wer auch immer das Posting abgesetzt hat, kennt die Arbeitsweise der Kölner Polizei nicht, denn alle eingehenden Notrufe werden mitgeschnitten.

Die Kölner Polizei ließ jetzt die Notrufe auswerten und kommt zu dem Ergebnis, dass in keinem der Notrufe die Anrufenden von einem in Rede stehenden Sexualdelikt sprachen. Die Kölner Polizei räumt ein, dass sie den Einsatz von der Lagebeurteilung nicht als prioritär einsah und zunächst dringlichere Notfälle abarbeitete. Die Polizei Köln schreibt: „Das sind alle Einsätze, bei denen die Menschen wesentlich dringender Hilfe benötigen, als dies der Schilderung zufolge hier der Fall war. In einem dritten Anruf hat die Rettungswagen-Besatzung die Leitstelle über den Einsatz vor Ort informiert. Auch hier war keine Rede von einem möglichen Sexualdelikt“.

Die Polizei stellt zudem fest: „Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist das Mädchen in der Nacht zum 4. Juli nicht Opfer einer Straftat geworden.“

Autor: red