In NRW starten die Sicherheitsbehörden im Großraum Düsseldorf im Januar den Härtetest für den Digitalfunk. Dann wird in Düsseldorf, Mönchengladbach, den Kreisen Mettmann und Viersen sowie dem Rhein- Kreis Neuss das neue Funknetz sechs Monate lang auf seine Funktionsfähigkeit getestet. „Der Digitalfunk ist das größte deutschlandweite Technologieprojekt für die innere Sicherheit. Wir gehen einen Schritt auf dem Weg zur flächendeckenden Einführung in NRW“, erklärte Innenminister Ralf Jäger bei der Eröffnung der Fachmesse für professionellen Mobilfunk und Leitstellen in Köln. Voraussichtlich im März wird der Netzabschnitt im Großraum Köln in die Testphase gehen. Die anderen folgen dann nach und nach. Die Probephase in den einzelnen Netzabschnitten soll jeweils sechs Monate dauern. In dieser Zeit wird das neue Funknetz auf Herz und Nieren untersucht. „Wir wollen Erfahrungen sammeln, technische Szenarien erproben und prüfen, ob alle von uns gestellten Anforderungen erfüllt sind“, erklärte Jäger. Bei dem erweiterten Probebetrieb handelt es sich um eine wichtige vertragliche Regelung mit den Herstellern. „Nach den Berichten aus anderen Bundesländern ist es unwahrscheinlich, dass ein Systemwechsel dieser Größenordnung völlig fehlerfrei funktioniert“, machte der Minister deutlich. „Deshalb unterbrechen wir sofort die Probephase, wenn wir Fehler und Schwächen im System erkennen. Dann müssen die Hersteller die Probleme schnell lösen. Erst wenn alle Tests die volle Funktionsfähigkeit bewiesen haben, werden wir das Netz übernehmen.“ Während des Probebetriebs wird der analoge Funk parallel weiter verwendet.

Bessere und sichere Übertragung
Die neue digitale Funktechnik zeichnet sich unter anderem durch wesentlich bessere und klarere Übertragung von Sprache aus. „Der Digitalfunk ist abhörsicher und bringt der Polizei, den Feuerwehren, dem Zoll, den Rettungsdiensten und damit den Menschen mehr Sicherheit“, sagte der Innenminister. Neben der Hochsicherheitsverschlüsselung bietet die digitale Technik weitere Vorteile gegenüber dem analogen Funk. So verbessert sich die Funkqualität auch unter Extrembedingungen. Die digitalen Funkgeräte sind kleiner, leichter und bieten neben der Gruppenkommunikation zusätzliche Funktionen wie Einzelruf und die Möglichkeit, zu telefonieren und Kurzmitteilungen zu versenden. Allein in Nordrhein-Westfalen rüsten 47 Kreispolizei- und drei Landesoberbehörden der Polizei sowie 422 Feuerwehren der Kommunen und Kreise, 96 Werksfeuerwehren und die Hilfsorganisationen 26.000 Fahrzeuge
um und tauschen etwa 80.000 Funkgeräte aus. Auch die Leitstellen der Feuerwehr werden an die neue Technik angepasst. 40.000 Polizisten und mehr als 120.000 Angehörige von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Hilfsorganisat
ionen werden für den Digitalfunk fit gemacht.

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