Lünen | aktualisiert | Im nordrhein-westfälischen Lünen bei Dortmund hat die Polizei im Rahmen von Ermittlungen in einer Wohnung das Skelett eines circa ein Monat alten Säuglings gefunden. Nach Angaben der Behörden sei davon auszugehen, dass der Säugling vor circa sechs Monaten verstarb. Bereits in der vergangenen Woche hatte die Polizei nach einem Brand in der Wohnung die Leiche eines circa sechs Monate alten Kleinkindes entdeckt, das vor circa eineinhalb Jahren verstarb.

Polizei entdeckt zweites totes Baby in Lünen – Mutter befindet sich in ärztlicher Behandlung

Grausiger Fund im Ruhrgebiet: Polizisten haben eine Woche nach dem Fund eines toten Babys in Lünen in der Wohnung der Mutter eine weitere Säuglingsleiche entdeckt. Bei Aufräumarbeiten fanden sie das Baby, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Der etwa ein Monat alte Säugling sei vermutlich vor etwa einem halben Jahr gestorben. Die Obduktion habe wegen des Zustands der Leiche keine eindeutige Todesursache ergeben. Beide Babys waren, als sie gefunden wurden, bereits skelettiert.

Derzeit gebe es keine Anhaltspunkte auf ein weiteres totes Kind, sagte Staatsanwältin Barbara Cuntze am Freitag auf dapd-Anfrage. Ausschließen könne sie einen weiteren Fund jedoch nicht.

Den ersten Fund hatten Einsatzkräfte vor einer Woche bei Aufräumarbeiten nach einem Brand im Badezimmer der Wohnung gemacht. Das erste Baby war den Angaben zufolge bereits vor etwa anderthalb Jahren gestorben. Da es bei diesem Säugling keine Zeichen auf Gewalteinwirkungen gab, schloss die Staatsanwaltschaft ein Verbrechen zunächst aus.

Bericht: Wohnung vermüllt

Offenbar sei die Mutter mit dem Tod überfordert gewesen und habe sich nicht um die Beerdigung kümmern können, hieß es. Die 29-Jährige war vergangene Woche nach einer ersten Vernehmung entlassen worden. Sie befindet sich seither in ärztlicher Behandlung. Die Frau lebte nach Angaben der Ermittler alleine in der Wohnung und hatte beide Kinder heimlich zur Welt gebracht. Die „Ruhr Nachrichten“ berichteten am Freitag auf ihrer Internetseite mit Berufung auf Anwohner, die Wohnung der Frau sei völlig vermüllt gewesen.

Nach Angaben der Staatsanwältin laufen Ermittlungen zur Klärung der Umstände. Zudem sollen weitere Zeugen befragt werden. Angaben zum Vater wollte sie nicht machen. Die Ursache des Brandes Ende September sei noch nicht zweifelsfrei geklärt. Das Feuer war an einem Warmwasserboiler ausgebrochen.

Autor: dts, dapd