Köln | 63.073 Besucher zählte das NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln (NS-Dok) im vergangenen Jahr, 900 mehr als 2013 – ein Besucherrekord im 13. Jahr in Folge.  Das geht aus dem 192 Seiten starken Jahresbericht 2014 des NS-Dok hervor, der heute vorgestellt wurde.

Der Anstieg auf 63.073 entspricht einer Steigerung um 1,48 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 146 Prozent im Vergleich zu 2002, dem Eröffnungsjahr. m176 Veranstaltungen unterschiedlichster Form, darunter Begleitveranstaltungen zu den insgesamt neun Sonderausstellungen, das Edelweißpiratenfest, diverse Vorträge und Lesungen, Infoveranstaltungen sowie Theateraufführungen wurden 2014 in den Räumen des NS-Dok durchgeführt (2013: 186 Veranstaltungen).

Über 1.800 Führungen durch Museumsdienst

Die Zahl der geführten Besucherinnen und Besucher hat sich laut Jung in den letzten Jahren fast verdreifacht, die Zahl der Führungen ist auf 1.838 angestiegen.  Im Schnitt entschieden sich rund 50 Prozent der Besuchergruppen für eine Führung durch den Museumsdienst. Für die Besucher bietet das NS-Dok einen Audio-Guide mit rund 3,5 Stunden gesprochener Information in acht Sprachen bereit. Teilweise müsse man Anfragen von Gruppen ablehnen, da die Nachfragen zu gewissen Zeiten innerhalb eines Schuljahres die Kapazität seiner Einrichtung überstiegen, so Jung. An manchen Tagen hielten sich acht Gruppen gleichzeitig im Gebäude am Appellhofplatz auf.

Nach der Erweiterung der NS-Dok im EL-DE Haus in den Jahren 2012 und 2013 verfüge man über mehr Arbeitsmöglichkeiten für die im Haus untergebrachten Forschungs- und Dokumentationsbereiche, so Werner Jung, Direktor des NS-Dok. Ebenso habe man mit dem Kellerraum zusätzliche Fläche für Ausstellungen gewonnen.

Dokumentation weiter ausgebaut

Die Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus (ibs) im NS-DOK habe sich in den sieben Jahren ihres Bestehens zu einem kompetenten Ansprechpartner zum Thema Rechtsextremismus entwickelt und finde mittlerweile weit über die Grenzen Kölns hinaus Beachtung, so Jung. 32 Workshops 21 Vorträge und 42 Mal Geschichtslabor zum Thema Rechtsextremismus wurden durch die ibs 2014 durchgeführt. Hinzu kamen 16 Fortbildungen.

Im Zuge der Erweiterung konnte auch die Dokumentation sowohl personell aus auch räumlich weiter ausgebaut werden. So arbeiteten aktuell drei Diplom-Dokumentare für die Einrichtung, die das NS-Dok aus eigenen Mitteln sowie über Drittmittelfinanzierung bezahle, so Jung. Rund 1,9 Millionen Euro fließen jährlich von der Stadt an die Einrichtung. Nur etwa zehn Prozent davon stünden effektiv für die Arbeit des NS-Dok zur Verfügung, so Jung. Der Rest sei für feste Posten wie etwa die Betriebskosten des Gebäudes reserviert.

Nach dem Abschluss des Besuchsprogramms für ehemalige Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter nach 25 Jahren bleibe das Thema Zwangsarbeit einer der Forschungsschwerpunkte des NS-DOK. Dafür sei eine neu geschaffenen Stelle eines Diplom-Dokumentars für diesen Bereich realisiert worden. Über 24.000 Datensätze, die in den 25 Jahren während des Besucherprogramms zusammenkamen sollen nun ausgewertet und aufgearbeitet werden.

Auch die NS-Dok-Bibliothek überspringt die Hürde von 20.000 Bänden im Bestand. Der seit 2013 vollkommen neu gestaltete umfangreiche Internetauftritt in acht Sprachen stoße auf reges Interesse, so Jung, auch da sich zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen dort abrufen ließen.

„TripAdvisor“-Auszeichnung erhalten

2014 erhielt das NS-Dokumentationszentrum seine 19. Auszeichnung. Das Online-Reiseportal „TripAdvisor“ verlieh dem Museum als „Gewinner 2014“ ein „Zertifikat für Exzellenz“. Um die 90 Prozent der Besucherinnen und Besucher bewerteten demnach das NS-Dok mit „ausgezeichnet“ oder „sehr gut“. Damit stehen das Museum und die Gedenkstätte bei den Bewertungen – nach dem Kölner Dom – auf dem zweiten Platz aller Sehenswürdigkeiten in Köln. Ebenso positiv fielen die Bewertungen von Musu
Der Jahresbericht des NS-Dok steht online auf der Homepage zur Verfügung und ist für drei Euro im Buchhandel und im NS-DOK erhältlich.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Das NS-Dok Köln präsentierte heute seinen Jahresbericht 2014.