Wie kann der CO2 Ausstoß in der Stadt verringert werden? Welche Möglichkeiten bietet der eigene Stadtteil für eine ökologische Nutzung? 28 große und kleine Ideen zur Lösung solcher Ideen reichten die Bürger beim Wettbewerb „Kölns Klima wandeln“ ein. Vier weitere Vorschläge entstanden bei Workshops des Projektes „Dialog Kölner Klimawandel – ein grüner Masterplan für Köln“. Die einzelnen Vorschläge sind nun in einer Plakatausstellung im technischen Rathaus in Köln-Deutz zu sehen. Sie sollen zur Diskussion und eigenen Initiative anregen, um die Möglichkeiten für eine grünere Stadt auszuloten.

Vielfältige Ideen aus der Bürgerschaft
Dezernte Bernd Streitberger, der als Koordinator des Dialogprojektes für den Stadtvorstand fungiert, betonte den Einsatz der Teilnehmer für ihre Projekte. „Die Ideen stammen aus der Bürgerschaft der Stadt Köln – da kann man sich nur bedanken.“ Die Ergebnisse seien eine Einladung zum Dialog für alle Betroffenen und Interessierten. Einige Projekte stünden in Übereinstimmung mit Vorhaben der Stadtverwaltung. So etwa die Idee Starkregen zukünftig in bestimmten Flächen zu sammeln und sinnvoll wieder zu verwenden, dies könne die Hochwasserschutzmaßnahmen Kölns ergänzen.


Stadtdezernet betonte bei seinem Grußwort das Engagement der Kölner Bürger

Die Vorschläge zeichnen sich besonders durch ihre Vielfalt aus. So entwickelten Designstudenten ein Konzept, mit dem aus dem Aachener Weiher statt eines künstlichen Gewässers ein lebendiger und anziehender Ort werden könnte. Indem man sich die Natur als Vorbild auswähle und etwa eine Bepflanzung vornehme, könne das „tote Gewässer“ neue Anziehungskraft für die Bürger erhalten, erklärte Jen Fritsch, die zusammen mit Alexander Bernhard ihr im Studium entwickeltes Konzept vertrat.

Förderpreise für sechs Projekte
Andere Ideen schlagen die Schaffung alternativer Verkehrskonzepte vor, wie etwa autofreie Zonen, empfehlen die Einrichtung von Schulgärten oder regen den Einsatz von Elektrobussen an. Sechs Projekte wurden mit Förderpreisen ausgezeichnet. Mit den 2.000 Euro sollen die Initiatoren die Möglichkeit erhalten, ihre Ideen weiterzuentwickeln und zu verwirklichen. Dabei handelt es sich um den „Holzhof Köln“, bei dem neben der Bepflanzung ein sozialer Aspekt tritt, da vor allem Langzeitarbeitslose in das Projekt einbezogen werden sollen. Besonderes Engagement soll ein Wettbewerb zum Thema „Kölns grünstes Veedel“ hervorrufen. Mit dem „Kölner Sonntag der Nachhaltigkeit“ soll einmal jährlich ein autofreier Sonntag geschaffen werden. Statt Autos sollen dann die Bürger die Straßen für sich in Anspruch nehmen.

Die Projekt „Köln wildes Grün“ und "CO2- und Flächen-Bilanzuerung Kölner Grünflächen" möchten mit Bürgerhilfe die wilden Grünflächen der Stadt kartieren. Beide Sieger-Projekte wurden von dem Dialog Kölner Klimawandel selbst in den Wettbewerb eingebracht. Zuletzt sollen mit „Agenturen für den Wechsel“ die Außenbezirke Kölns vor einer Vernachlässigung und Verödung bewahrt werden, wenn sie zu überaltern drohen. Aufgrund der produktiven Beteiligung soll der Wettbewerb „Kölns Klima wandeln“ im Jahr 2012 eine Neuauflage erhalten. Bis dahin können alle Interessierten noch bis zum 27.12.2011 einen Blick auf die aktuellen Ergebnisse werden. Zudem werden die Preisträger ihre Ideen am 11.1.2012 bei einer Veranstaltung im Haus der Architektur vorstellen.

Infobox
Stadthaus Deutz
Magistrale (Abschnitt D)
Willy-Brandt-Platz 2

[Björn Bourry für Report-k.de – Kölns Internetzeitung]