Fahndung mit Hindernissen
Am 8. Juli 2011 verübte der 18-Jährige seine erste Tat. In einer Spielhalle in Leverkusen wartete er, bis alle anderen Kunden gegangen waren. Dann trat er auf die Aufsicht zu, bedrohte sie mit einer Pistole und forderte Bargeld. Mit er Beute flüchtete der Mann wenig später. Eine Maske trug er nicht. Nur zwei Tage später raubte er eine Spielhalle in Langenfeld aus, am 11. Juli schließlich eine in Rheindorf. Inzwischen erkannte die Polizei, dass es sich bei allen Überfällen sehr wahrscheinlich um den selbe Täter handelte. Da dieser bei seinen Taten keine Maske trug, konnte er von den Zeugen genau gesehen werden. Sie alle beschrieben den Mann als 18- bis 20-Jährigen, schlank, groß und von südländischem Aussehen. Zudem soll er ein Kinnbärtchen getragen haben.

Noch am 11. Juli 2011 erinnerte diese Beschreibung an einen bereits polizeibekannten Mehrfachtäter. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl ausgeschrieben. Der Mann war jedoch ohne festen Wohnsitz gemeldet. Während die Polizei Köln nach dem Mann fahndete, verübte der weiter Raubüberfälle.  Am 16. Juli überfiel er eine Drogerie in Bochum, wenige Tage später einen Supermarkt. Weitere Raube verübte er in Langenfeld und insbesondere im Raum Leverkusen. Insgesamt erbeutete er in zehn Geschäften oder Spielgallen Geld. "Er hat sich dabei in einen regelrechten Rausch gesteiget", sagte heute Norbert Wagner, Leitender Polizeidirektor in Köln.

Festnahme im Rotlichtviertel
Am 2. August um 12 Uhr gelang den Kölner Polizeibeamten dann in Düsseldorf die Festnahme. Der Tatverdächtige wohnte dort in einem Hotel im Rotlichtviertel. Dort kreisten ihn die Beamten ein. Bei dem Räuber handelt es sich um einen 18 Jahre alten Marokkaner, der seit 2008 immer wieder wegen Ladendiebstahls oder Körperverletzung aufgefallen war. Seit Anfang Juli hatte er sich dank des erbeuteten Geldes in verschiedenen Hotels aufgehalten. Dabei wechselte er immer wieder seinen Schlafort, vermutlich um die Fahndung zu erschweren. Nach der Festnahme gestand der 18-Jährige alle zehn Überfälle. In seinem Hotel wurde zudem die Tatwaffe der letzten Raube aufgefunden. Es war eine täuschend echt aussehnde Softair-Pistole. Seine erste Waffe, gab der Festgenommene an, hat er ins Wasser geworfen. Auch dabei habe es sich um eine Spielzeugpistole gehandelt.

Beute schon verprasst
Bei seinen Raubüberfällen erbeutete der Mann laut Wagner einen höheren fünfstelligen Betrag. Den hat er in den vergangenen Wochen bereits fast völlig ausgegeben. "Er hat das Geld an Spielautomaten, bei Prostituierten, für Hotels und in Gaststätten verprasst", sagte Wagner.  Heute wird der 18-Jährige  nun einem Haftrichter vorgeführt.

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