Polizeikräfte auf der Zülpicher Straße an Weiberfastnacht 2024 gegen 10.50 Uhr | Foto. Grümer

Köln | Die Kölner Polizei hat acht Tage nach Karneval ein umfangreiches Zahlenwerk zu ihrem Karnevalseinsatz während des Straßenkarnevals 2024 veröffentlicht. Dabei bieten die Erkenntnisse nicht wirklich viel Neues, sondern zeigen nur bei einigen Zahlen hohe Volatilität und dies ohne echte Vergleichbarkeit, da den Polizeizahlen keine Besucherzahlen gegenüberstehen.

Die Gesamtzahl der Anzeigen bis 20. Februar

Die Kölner Polizei meldet für 2024 insgesamt 2.928 Anzeigenvorgänge bis zum gestrigen Dienstag, 20. Februar 2024. Darin enthalten sind auch die Anzeigen, die Beamte stellten. Dazu stellt die Kölner Behörde fest, dass dies 325 Fälle weniger als im vergangenen Jahr an Straßenkarneval 2023 gewesen seien. Alleine hier hinkt die Statistik. Rein rechnerisch ist dies in der Subtraktion korrekt, aber es fehlt die echte Vergleichbarkeit. So waren an Weiberfastnacht aufgrund der Wetterbedingungen wesentlich weniger Menschen unterwegs. Dazu kam das auch der Rosenmontag anders als 2023 nicht im Sonnenschein verbracht wurde. Kurzum: Die Zahlen wären nur dann vergleichbar, wenn diese in Relation zu den Menschenmengen gebracht werden, die feierten. Diesen Fakt zu kennen ist wichtig, wer diese Zahlen interpretieren will. Und wer dies nicht glaubt, der soll das Corona-Jahr 2021 zum Vergleich heranziehen. (2020 wurde noch gefeiert) Zudem heißt dies auch noch nicht ob im juristischen Sinn am Ende eine Straftat oder Ordnungswidrigkeit festgestellt wird.

Im Überblick die erfassten Anzeigevorgänge der vergangenen Jahre:
• 2019: 2.831 Fälle
• 2020: 2.713 Fälle
• 2021: 1.384 Fälle (Corona-Pandemie)
• 2022: 2.375 Fälle
• 2023: 3.253 Fälle
• 2024: 2.928 Fälle

Mit 538 Anzeigen im Deliktfeld Körperverletzung liegt der Straßenkarneval in etwa so wie in den vergangenen Jahren, wenngleich auch hier 2023 mit 617 mehr und im Corona-Jahr 2021 nur 98 Anzeigen bei der Polizei Köln eingingen.

Taschendiebe kennen die sogenannten „Feier-Hotspots“

Stadt Köln und Polizei Köln sprechen immer gerne von „Feier-Hotspots“ und meinen damit das Viertel rund um die Zülpicher Straße, die Kölner Ringe, die Altstadt und die Kölner Südstadt. Also dort wo viele Menschen hinstreben und dann auch feiern. Auch Taschendiebe kennen diese Locations und arbeiten dort anscheinend mit Vorliebe und am erfolgreichsten. Insgesamt registrierte die Kölner Polizei 389 Taschendiebstähle im Straßenkarneval 2024.

Davon stellte sie in den oben genannten „Feier-Hotspots“ folgende Zahlen fest:
• 2019: 187 Fälle
• 2020: 202 Fälle
• 2021: 3 Fälle (Corona-Pandemie)
• 2022: 205 Fälle
• 2023: 263 Fälle
• 2024: 178 Fälle

Ein Blick auf die Sexualdelikte

Hier verzeichnete die Kölner Polizei die meisten Anzeigen in den vergangenen fünf Jahren. Es waren 80. Dies vor dem Hintergrund der wahrscheinlich geringeren Anzahl an Menschen die feierten, ist erwähnenswert.

Die Zahl der erfassten Anzeigen wegen mutmaßlicher Sexualdelikte in der 5 Jahres-Statistik:
• 2019: 56 Fälle
• 2020: 43 Fälle
• 2021: 8 Fälle (Corona-Pandemie)
• 2022: 42 Fälle
• 2023: 57 Fälle
• 2024: 80 Fälle

davon sexuelle Belästigung:
• 2019: 26 Fälle
• 2020: 30 Fälle
• 2021: 0 Fälle (Corona-Pandemie)
• 2022: 20 Fälle
• 2023: 57 Fälle
• 2024: 45 Fälle