Köln | aktualisiert | Es kommt Bewegung in die Zukunft der Porzer Innenstadt und des dortigen ehemaligen Hertie-Kaufhauses, das seit mehr als fünf Jahren leer steht. Es gibt eine Machbarkeitsstudie mit mehreren Ansätzen. Die Kölner Grünen und SPD haben sich geäußert und zeigen in welche Richtung sie tendieren.

Die Kölner Grünen schreiben, die städtebauliche Neuordnung mit Einzelhandel und Wohnungen scheint am sinnvollsten. Dies belege die vorgelegte Studie. Dazu wäre der Abriss des Kaufhauses Hertie und des Dechant-Scheben Haus notwendig. Sie würden durch drei unterschiedlich große Gebäude ersetzt. Der Friedrich-Ebertplatz werde bebaut und die Brücke, die über die Hauptstraße führe, von ihren Aufbauten entrümpelt. „Der Abriss des Hertie-Gebäudes wäre städtebaulich und emotional ein Befreiungsschlag auf dem Weg zu einer belebten Porzer Mitte.“, so Kirsten Jahn, stadtentwicklungspolitische Sprecherin und Ratsmitglied aus Porz.

Der Oberbürgerkandidat der SPD Jochen Ott teilt mit: „Ein Abriss des Kaufhausgebäudes wäre mir am liebsten, um in Porz-Mitte etwas Neues zu schaffen. Selbstverständlich müssen die Bürgerinnen und Bürger nun mitentscheiden, denn nur gemeinsam können wir etwas für Porz erreichen! Neben der Neugestaltung des eigentlichen Kaufhausgeländes haben wir gefordert, einen Weg von der Hermannstraße zum Rhein zu schaffen, die Höhe der neuen Gebäude an die Umgebung anzupassen und für eine sinnvolle Mischung bei der Nutzung von Porz-Mitte zu sorgen. Jetzt muss das Verfahren zügig vorangetrieben werden. Die Verwaltung muss den zuständigen politischen Gremien möglichst im Frühling einen konkreten Handlungsvorschlag vorlegen!“

[infobox]

Infobox Machbarkeitsstudie – so geht es weiter:

Am Donnerstag, 26. März 2015, wird die Stadt die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie zur Revitalisierung der Porzer City rund um das ehemalige Hertie-Kaufhaus öffentlich vorstellen (19:00 Uhr im Bezirksrathaus Porz). Dabei sollen die Teilnehmer in Arbeitsgruppen die Themen vertieft diskutieren und ihre Vorstellungen formulieren können.

Die Studie setzt sich mit der aktuellen Situation in der Porzer Innenstadt auseinander und stellt dar, wie eine Revitalisierung mit planerischen Mitteln gelingen kann. Ferner zeigt sie auf, mit welchen Chancen und Risiken die unterschiedlichen Lösungen verbunden sind. Im Einzelnen wurden vier Varianten erarbeitet:

1.    Umnutzung der Kaufhaus-Immobilie als Rathaus mit Stadtteilbibliothek
2.    Umnutzung der Kaufhaus-Immobilie mit städtebaulicher Ergänzung auf dem Friedrich-Ebert-Platz
3.    Städtebauliche Neuordnung mit Einzelhandel und Wohnungen mit Abriss der ehemaligen Hertie-Immobilie
4.    Städtebauliche Neuordnung mit Einzelhandel, Wohnungen, Rathaus und Bibliothek mit Abriss der ehemaligen Hertie-Immobilie.

Zwei Ergebnisse zeichnen sich laut Stadt bereits jetzt ab: Eine nachhaltige städtebauliche Neuordnung wird nicht ohne erhebliche finanzielle Aufwendungen der Stadt möglich sein, und für die gewünschte deutliche städtebauliche Verbesserung und Revitalisierung des Gebietes wird der Abriss des ehemaligen Hertie-Kaufhauses empfohlen. Für die einzelnen Varianten sind Kosten ermittelt worden, die die wirtschaftliche Vergleichbarkeit der vorgestellten Varianten ermöglichen. Im Rahmen des weiteren Planungs- und Entscheidungsprozesses sollen diese Kosten präziser ermittelt werden. Die Auswertung der Ergebnisse durch die Verwaltung ist noch nicht abgeschlossen. Hinsichtlich des Vorschlages, das Dechant-Scheben-Haus niederzulegen, habe die Verwaltung bereits Kontakt mit dem zuständigen Kirchenvorstand aufgenommen, so die Stadt.

Nach abschließender Bewertung und Durchführung der Bürgerbeteiligung soll die Verwaltung voraussichtlich im April/Mai 2015 den Ratsgremien ihre Ergebnisse und einen konkreten Handlungsvorschlag vorlegen.

[/infobox]

Autor: ag