Als Elefantin im Porzellanladen ist die Außenministerin dabei. Foto: Eppinger

Köln. Im Kölner Rosenmontagszug geht es diesmal häufiger tierisch zu – so wird Außenministerin Annalena Baerbock zur Elefantin im Porzellanladen der Diplomatie, Finanzminister Christian Lindner mutiert angesichts der Sauereien in seinem Haushalt zum schwitzenden Sparschwein und Bundeskanzler Olaf Scholz hat als auf einem Ast schlafendes Faultier bei seinen Regierungsgeschäften die Ruhe weg.

Der Willkürenritt der Grünen auf der Wärmepumpe und Despot Putin mit dem Brett vor dem Kopf. Foto: Eppinger

25 neu gebaute Wagen werden an Rosenmontag beim Zoch in der Stadt unterwegs sein. Ein Großteil davon wurde am Dienstagmittag den geladenen Gästen bei Richtfest in der Wagenhalle des Festkomitees am Maarweg von Zugleiter Holger Kirsch vorgestellt. Es gibt aber bei den Persiflagen auch noch das eine oder andere Geheimnis, dass erst beim Zug selbst zu sehen sein wird.

Wenn der Finanzminister bei der Schuldenbremse zum Sparschwein wird. Foto: Eppinger

In den Fokus geraten bei den Kritzelköpp und den Wagenbauern natürlich auch viele lokale Themen. Dazu gehört das Affentheater im Verkehrsdezernat, das mit seinen Verkehrsversuchen reichlich Chaos anrichtet. Auch die Dauerbaustelle des Opernquartiers wird thematisiert, indem Bob der Baumeister die Rolle des ewigen Phantoms der Oper übernimmt. Und selbst der Bauer im Dreigestirn entschließt sich bei all dem Bauerntheater zum Streik an Rosenmontag.

Beim ewigen Bauerntheater streikt auch der Bauer im Dreigestirn. Foto: Eppinger

Weitere Themen sind zum Beispiel der grüne Willkürenritt auf der Wärmepumpe, der die Partei in der Wählergunst abstürzen lässt, während die AfD durch die stetigen Zankereien der Ampelkoalition ohne eigenes Zutun mächtig aufgeblasen wird. Da bleibt dem Kallendresser nicht anderes übrig, als den Nazis stellvertretend für alle kölschen Jecken den blanken Hintern entgegenzustrecken. Dagegen versucht Parteigründerin Sahra Wagenknecht den populistischen Spagat zwischen dem rechten und dem linken Rand.

Auch die internationalen Geschehnisse kommen in den Persiflagen vor. So wird der ukrainische Präsident Selenskyj zum Hamlet, der statt des Totenkopfs einen Soldatenhelm in der Hand hält. Dazu kommen die Flüchtlinge, die Europa übers Meer anlockt, um dann ihre Träume vom Lebensglück mit einem Nadelstich ins Gummiboot platzen zu lassen. Und während Despoten, wie der russische Präsident Putin, mit einem Brett vor dem Kopf, die Bretter, die die Welt bedeuten, für sich erobern, macht die bunte Friedenstaube der Jecken doch noch ein wenig Hoffnung.

Das Affentheater im Kölner Verkehrsdezernat. Foto: Eppinger

Im Zoch werden auch die Jubilare der Stadt geehrt. So werden Cat Ballou genauso wie die Lanxess-Arena mit dabei sein – beide feiern gerade ihr 25-jähriges Bestehen. Auf 100 Jahre kann die Köln-Messe zurückblicken und beim Hänneschen-Theater sind es sogar jecke 222 Jahre. Dazu kommt ein eigener Wagen für Ferdinand Franz Wallraf, der vor 200 Jahren gestorben ist.

Die Zahlen: Insgesamt werden sich 11.500 Teilnehmer beim Zoch ab 10 Uhr von der Südstadt bis zum Dom auf den Weg machen. Darunter sind auch 60 Kapellen. Am Ziel wird die Zugspitze gegen 13.30 Uhr erwartet. Es gibt 25 Persiflagewagen und 77 Festwagen zu bestaunen. Insgesamt finden sich am 8,5 Kilometer langen Zugweg 92 Tribünen und 78 Lkw-Tribünen.