Köln | Beim Robert-Koch-Institut (RKI) gab es eine Datenpanne. Zunächst meldete das RKI gar keine Zahlen zum Infektionsgeschehen, aber jetzt wurde das Dashboard aktualisiert. Es kann dennoch zu Abweichungen kommen, dies ist zu berücksichtigen. Für Köln meldet das RKI mit Aktualisierung heute Nacht um 0:00 Uhr 391 Neuinfektionen.

Für den Zeitraum 21. bis 27. Oktober gibt das RKI die 7-Tages-Inzidenz mit 159,7 an. Das RKI zählte gesamt 9.663 COVID-19-Fälle in Köln und 146 Tote, die im Zusammenhang mit der Coronavirusinfektion verstarben. Die Stadt Köln gab für den 27. Oktober um 15:45 Uhr bekannt, dass sich insgesamt 9.272 Menschen infiziert hatten und die Inzidenzzahl bei 181,9 befinde. Gestern waren nach Angaben der Stadt 2.336 Kölnerinnen und Kölner mit dem Virus infiziert.

In den Kölner Kliniken werden 205 Patienten, darunter 34 auf Intensivstationen, versorgt. Hier handelt es sich um die Gesamtzahl Patienten, also auch Personen, die nicht aus Köln stammen.

RKI meldet fast 15.000 Corona-Neuinfektionen

Das Robert-Koch-Institut (RKI) hat am Dienstag fast 15.000 Corona-Neuinfektionen gezählt. Das geht aus Daten des Instituts hervor, die am Mittwochmorgen veröffentlicht wurden. Demnach erfasste das RKI innerhalb von 24 Stunden 14.964 neue Fälle in Deutschland.

Das ist ein neues Allzeithoch an Neuinfektionen. Aufgrund von Verzögerungen in der Datenaktualisierung wurden zunächst allerdings noch nicht alle Daten des RKI zum Infektionsgeschehen in Deutschland angepasst. Die direkten Abfragen bei den 401 kreisfreien Städten und Landkreisen, die täglich um 20 Uhr von der dts Nachrichtenagentur ausgewertet werden, hatten bereits am Vorabend mehr als 13.700 neue Infektionsfälle innerhalb von 24 Stunden gezeigt.

Die Zahlen des RKI, die immer morgens veröffentlicht werden, weichen meist leicht von der Kommunenabfrage ab, folgen aber stets demselben Trend.

Lauterbach fordert Kontrollen in privaten Wohnungen

SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat angesichts der drastisch gestiegenen Corona-Infektionszahlen Kontrollen in privaten Räumen gefordert. „Wir befinden uns in einer nationalen Notlage, die schlimmer als im Frühjahr werden kann. Die Unverletzbarkeit der Wohnung darf kein Argument mehr für ausbleibende Kontrollen sein“, sagte Lauterbach der „Rheinischen Post“.

Wenn private Feiern in Wohnungen und Häusern die öffentliche Gesundheit und damit die Sicherheit gefährdeten, müssten die Behörden einschreiten können. Lauterbach griff in dem Zusammenhang NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) an, der sich dagegen ausgesprochen hatte. „Laschet irrt, wenn er solche Superspreading-Events weiterhin tolerieren will“, sagte Lauterbach.

Vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) forderte Lauterbach den Beschluss eines „Wellenbrecher-Shutdowns“ von Bund und Ländern. „Wenn wir einen vollständigen Shutdown samt Schulen, Kitas und Betrieben verhindern wollen, brauchen wir spätestens ab kommender Woche Mittwoch einen zweiwöchigen Wellenbrecher-Shutdown mit einzelnen Ausnahmen, mit dem wir die massive zweite Welle brechen können“, sagte Lauterbach. Schulen, Kitas und Geschäfte für den lebenswichtigen Bedarf könnten geöffnet bleiben, Betriebe ihre Arbeit so weit wie möglich ins Homeoffice verlagern.

Nicht verschiebbare Familientreffen etwa für Beerdigungen könnten mit maximal reduzierter Anzahl von Personen stattfinden. Auf Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern sollte in dem Zeitraum verzichtet werden, sagte Lauterbach. „So ein Wellenbrecher-Shutdown ist unsere letzte Patrone.“

Autor: red, dts