Symbolbild Polizei

Köln | Im Jahr 2023 verzeichnete Nordrhein-Westfalen einen Rückgang der Bombenfunde, dennoch bleibt die Kampfmittelbeseitigung stark gefragt. Minister Reul warnt vor dem langfristigen Erbe und betont die fortlaufende Bedeutung der Experten.

Das Ministerium des Innern teilte mit, dass im Jahr 2023 eine Abnahme der Bombenfunde im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde. Dennoch sei der Kampfmittelräumdienst in Nordrhein-Westfalen weiterhin stark gefordert. 1.133 Bomben wurden im letzten Jahr von den Experten entdeckt und unschädlich gemacht, was einem Rückgang von rund 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 entspricht (1.443 Bomben).

Die rückläufigen Zahlen lassen sich hauptsächlich auf den Rückgang der Bautätigkeit zurückführen, bei der die Experten der Kampfmittelbeseitigung oft aktiv sind. Dennoch stellen die schweren Bomben, von denen im vergangenen Jahr 167 gefunden wurden, eine anhaltende Bedrohung dar. Innenminister Herbert Reul warnt davor, dass auch zukünftige Generationen mit diesem Erbe konfrontiert sein werden.

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 4.816 Kampfmittel beseitigt, darunter Granaten, Minen, Handgranaten, Munition und andere Sprengmittel. Die Anzahl der vor Ort durchgeführten Sprengungen stieg im Vergleich zum Vorjahr deutlich an, hauptsächlich aufgrund nicht transportfähiger Kampfmittel.

Trotz rückläufiger Haushaltsmittel und der zunehmenden Digitalisierung bleiben die Kampfmittelbeseitigungsdienste in Nordrhein-Westfalen stark gefragt. Besonders der Regierungsbezirk Köln verzeichnete im Jahr 2023 eine hohe Anzahl von Einsätzen und Funden. Insgesamt sind 92 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kampfmittelbeseitigung tätig, und im Jahr 2023 wurden knapp 20 Millionen Euro in diese Maßnahmen investiert.