Gegen den drei Meter hohen Schokoladenbrunnen und die Miniatur-Schokoladenfabrik kommen die vier neuen Ausstellungsräume nicht an. Dennoch hatten die Schüler der Klasse 3b von der Grundschule Zwirnerstraße eine Menge Spaß bei ihrem Besuch. Besonders angetan hatte es der neunjährigen Delia die Riechstation. Auch wenn sie nicht alle Gewürze kannte und erriechen konnte, war sie begeistert bei der Sache. „Den Geruch von Zimt mag ich am Liebsten“, so Delia.  Kardamom und Nelken konnte sie dagegen eher nicht überzeugen. Weitere Highlights sind ein originales Einbaumboot aus Ghana, ein Live-Ticker mit dem aktuellen Börsenstand für Kakao und die Möglichkeit sich selbst als Gärtner zu erproben. Vom Museum aus kann sich der Besucher per E-mail einen virtuellen Kakaobaum schicken, den er Zuhause hegen und pflegen muss. Wer das vergisst, der kann anschließend nichts ernten.

Vom Kakaobaum bis zur Schokolade
Neben der neuen Riechstation begeisterte die Kinder insbesondere die zahlreichen interaktiven Stationen, die Bewegung in den Museumsbesuch bringen. Mehrere Computer, Hörstationen, Schiebepuzzles und hinter Klappen versteckte Texttafeln klären über vier große Themenkomplexe rund um die Schokolade auf. Im Vordergrund stehen Anbau und Ernte von Kakao, die Kakaoherkunftsländer, der Handel und die Wirkung von Schokolade auf Körper und Seele. Die neue 400 Quadratmeter große Ausstellungsfläche führt den Besucher somit vom Kakaobaum bis zur Frage, ob Schokolade glücklich macht. Dabei kann der Besucher selbst entscheiden, ob er sich schnell und knapp oder intensiv über das Thema informiert. Insgesamt 500.000 Euro hat das Schokoladenmuseum für die neue Ausstellung ausgegeben. Das Geld stammt allein aus den Erträgen des Museums. Das finanziert sich nämlich selbst und erhebt keinen Anspruch auf öffentliche Gelder.


Foto oben: Gebannt lauschen die Schüler der Klasse 3b, was Humboldt ihnen über die Kakaopflanze erzählt.


Gesucht: Eine Name für den kleinen Affen
Die interaktive Ausstellung des Schokoladenmuseums richtet sich mit seinen neuen Räumen insbesondere an Kinder um die acht Jahre. Ein kleiner Affe begleitet sie durch die Schau und erklärt in kurzen Texten das Wesentlichste über Humboldt, die Kakaobauern und die Produktion von Schokolade. Damit der Affe auch einen Namen erhält, hat sich das Schokoladenmuseum etwas Besonderes ausgedacht. Ein Wettbewerb, an dem über 500 Kölner Grundschulen teilnehmen, soll ihm einen Namen verschaffen. Eingesendet werden muss dafür ein Namensvorschlag und eine Geschichte, wie der Affe in das Kölner Museum gekommen ist. Der Gewinner wird im Januar 2009 bekannt gegeben und erhält neben viel Schokolade noch eine weitere Überraschung.

Geburtstagsfeier mit Verkostungen und kostenlosen Führungen
Vor 15 Jahren öffnete das Schokoladenmuseum erstmals seine Tore. „Bei der Einweihung hat kaum jemand geglaubt, dass wir einen 15. Geburtstag überhaupt erleben werden“, freut sich Gerburg Imhoff über das Jubiläum. Um das gebührend zu begehen, findet das ganze Wochenende eine große Geburtstagsfeier im Schokoladenmuseum statt. Zwischen 11 und 18:30 Uhr werden verschiedenste Kakaoprodukte zum Verkosten angeboten. Darunter wird es Kakaobohnen, Trüffel, Chilischokolade und „Kultschokoladen“ geben. Außerdem werden die ab 11:30 Uhr jede Stunde in einer halbstündigen Führung kostenlos durch den neuen Ausstellungsbereich geführt. Im Rahmen der Langen Nacht der Museen hat das Schokoladenmuseum am Samstag besonders lange auf. Zwischen 19 und 24 Uhr spielen „sing bar sing“ alte Schlager zu jeder vollen Stunde.

Infobox
Geburtstagsfeier: Samstag, 1. November, und Sonntag, 2. November, ab 11 Uhr
Schokoladenmuseum
Am Schokoladenmuseum 1a, 50678 Köln
Haltestelle: Heumarkt


Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung