Köln | Zum ersten Mal in ihrer 90-jährigen Geschichte ziehen die Schull- un Veedelszöch 2023 von Deutz über die Brücke zum Chlodwigplatz im Jahr des 200sten Geburtstags des organisierten Kölner Karnevals. Report-K sprach im Videobeitrag mit Willi Stoffel und Jörg Scheider zu den Änderungen, der Vorfreude auf den Zoch, den Blick von der Brücke und das Sperrkonzept.
Anderer Zugweg als der Rosenmontagszug
Die Schull- und Veedelszöch 2023 beginnen in Deutz und enden am Chlodwigplatz in der Kölner Südstadt. Hier unterscheiden sie sich nicht vom Kölner Rosenmontagszug. Aber sie sind kürzer und kürzen den Zugweg ab. Das ist den Kindern, Jugendlichen und Senioren geschuldet, die bei den Schull- un Veedelszöch mitgehen. Anstatt über die Ringe gehen die Schull- un Veedelszöch eine Abkürzung an der Neven DuMont Straße. Um 11´.11 Uhr geht es am Ottoplatz in Deutz los und um 14.45 Uhr soll die Zugspitze – wenn alles planmäßig läuft – den Chlodwigplatz erreichen.
Deutliche Verkehrsbehinderungen an Karnevalssonntag
Der Weg über die Deutzer Brücke wirkt sich massiv auf die Verkehrssituation in Deutz und der Innenstadt aus. Nicht nur für den Individualverkehr, sondern auch auf den Stadtbahnverkehr der Kölner Verkehrsbetriebe „KVB).
Deutzer Brücke: Die Brücke wird ab 6 Uhr Karnevalssonntag für den Individualverkehr gesperrt. Ab 10 Uhr wird die Ost-West-Achse der KVB in beide Richtungen dicht gemacht. Betroffen sind die Linien 1, 9 und 7. Sie fahren nur bis Neumarkt, beziehungsweise bis Deutz. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass der KVB-Verkehr über die Deutzer Brücke bis 18 Uhr gesperrt ist. Das hat massive Auswirkungen auch auf die Anreise der Teilnehmenden. Die Empfehlung ist, die Linie 3 und 4 zu nutzen. Allerdings ist deren Betrieb auch nicht zu 100 Prozent gesichert. Sollten die Zuschauer:innen Deutz überrennen, dann greift ein sogenanntes Sperrkonzept. In diesem Fall könnte die Polizei aus Gründen der Gefahrenabwehr auch diese Verbindung zwischen links- und rechtsrheinischem Köln kappen.
Der Zug überquert die Brücke auf der Südseite. Dort ist Platz für 5.200 Zuschauer:innen. Ist die Zahl erreicht, wird der Zufluss abgeriegelt. Es dürfen keine Kamelle in den Rhein geworfen werden.
Rund um den Ottoplatz: Ab 6 Uhr wird alles um den Aufstellplatz abgeriegelt.
Severinstraße: Wird es in der Severinstraße zu voll, wird auch dort ein Sperrkonzept zur Anwendung kommen und der Zufluss in die beliebte Kölner Straße abgeriegelt.
Hohenzollernbrücke: Die Hohenzollernbrücke wird für Fußgänger:innen zur Einbahnstraße: Im Süden geht es Richtung Innenstadt und Im Norden Richtung Deutz.
Das müssen Anwohner:innen wissen
In allen Sperrbereichen sowohl in Deutz als auch auf der Severinstraße gelten für Anwohner:innen Sondergenehmigungen. Durch das Vorzeigen ihres Ausweises können sie die Sperrzonen betreten. Wer allerdings Besuch am Karnevalssonntag erwartet, der muss sich vorab bei einem der beiden Bürgerbüros 2023 mit Zugangschips versorgen. Die Bürgerbüros sind zwischen dem 6. Und 11. Februar besetzt.
Bürgerbüro Deutz
Adolphstraße 26 – 28
50679 Köln
Öffnungszeiten: 06.02.2023 – 11.02.2023, 14:00 – 17:30 Uhr
Bürgerbüro Chlodwigplatz
Severinskloster 2
50678 Köln
Öffnungszeiten: 06.02.2023 – 10.02.2023, 14:00 – 17:30 Uhr
Die Anwohner:innen sollen zusätzlich per Post informiert werden.
Hohe Kosten und Busse für die Schüler:innen
Der Startpunkt Deutz verlangt den Teilnehmenden und auch der Organisation viel ab, auch finanziell. Die aktuelle Schätzung der Mehrkosten: 50.000 Euro. Aber ob das am Ende ausreicht? Alleine um die 3.000 Kinder und Jugendlichen nach Deutz zu bringen werden 37 Busse vom Hauptbahnhof nach Deutz fahren und teilweise mehrfach. 100 Fahrzeuge müssen auf dem Messeparkplatz sortiert und am Ende in der richtigen Reihenfolge in den Zug eingefädelt werden. 70 zusätzliche Zugordner mussten gefunden werden. Auch die Lyskircher engagieren sich weiter und stellen von den 200 Ordnern und Freiwilligen Helfer:innen 47. Die Karnevalsgesellschaft Lyskircher Junge ist den Schull- un Veedelszöch seit 1950 verbunden.
ag