Düsseldorf, Köln | aktualisiert | Wegen eines Streiks des Sicherheitspersonals am Flughafen Köln/Bonn müssen sich Reisende am Freitag auf lange Wartezeiten vor dem Abflug einstellen. „Im Moment ist nur eine von normalerweise 12 bis Kontrolllinien um diese Zeit geöffnet“, sagte ein Flughafensprecher am Freitagmorgen auf dapd-Anfrage. Die Gewerkschaft ver.di hatte das Sicherheitspersonal zu einem erneuten Streik von 4 Uhr bis 24 Uhr aufgerufen. Bereits am Donnerstag war in Düsseldorf gestreikt worden. Für den Freitag waren den Angaben zufolge bereits fast die Hälfte der geplanten 200 Abflüge gestrichen. Etwa 10.000 Passagiere seien betroffen. Der Flughafen hat etwa 100 Verbindungen gestrichen.

15.2.2013

18:03 Uhr > Die Bilanz des Streiktages: Flughafen Köln/Bonn streicht wegen Streiks 100 Verbindungen – Sicherheitspersonal legt erneut die Arbeit nieder

Weitere Streiks in den Tarifverhandlungen für das Sicherheitsgewerbe haben am Freitag zu erneuten Beeinträchtigungen im nordrhein-westfälischen Flugverkehr geführt. Mit Beginn der Frühschicht legte das Sicherheitspersonal am Flughafen Köln/Bonn die Arbeit nieder. Daraufhin wurde die Hälfte der geplanten knapp 200 Flüge gestrichen, wie der Flughafen mitteilte. Davon betroffen gewesen seien rund 10.000 Fluggäste.

Weil die Gewerkschaft ver.di den Streik diesmal angekündigt hatte, konnten die meisten Fluggesellschaften ihre Passagiere rechtzeitig informieren. Die Fluggäste seien daher gar nicht erst angereist, so der Flughafen. Im Tagesverlauf waren nach den Angaben nur zwei von zwölf Kontrollspuren geöffnet. Die Abfertigung der Passagiere erfolge dort weitgehend reibungslos. Die Streiks sollten noch bis Mitternacht dauern.

Flughafen kritisiert ver.di

Hintergrund sind die ins Stocken geratenen bundesweiten Tarifverhandlungen zwischen ver.di und dem Bundesverband für Sicherheitswirtschaft (BDSW). Die Gewerkschaft will für die allein in NRW 34.000 Branchenbeschäftigten deutliche Einkommensverbesserungen durchsetzen. Sie fordert 2,50 Euro mehr pro Stunde sowie eine Erhöhung der Löhne im Aviation-Bereich an den Flughäfen auf einheitlich 16 Euro brutto.

Der Köln/Bonner Flughafenchef Michael Garvens nahm die Gewerkschaft scharf in die Kritik. ver.di bestreike gezielt nur die Flughäfen, obwohl dort nur rund jeder 30. Beschäftige des Sicherheitsgewerbes arbeite: „Die Flughäfen sind nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte, an der dieser Arbeitskampf ausgetragen wird.“ Leidtragende seien die Passagiere. Es sei deshalb „höchste Zeit“, dass die Tarifpartner an den Verhandlungstisch zurückkehrten.

Bereits am Donnerstag hatte am Düsseldorfer Flughafens das Sicherheitspersonal gestreikt. Schon Ende Januar gab es in Düsseldorf und Köln/Bonn entsprechende Arbeitsniederlegungen ohne vorherige Ankündigung an zwei Tagen in Folge. Auch am Flughafen Hamburg wurde am Donnerstag und Freitag gestreikt.

9:00 Uhr > Nur eine Kontrollspur geöffnet

Wie die Flughafenleitung heute Morgen bekanntgab, ist aktuell nur eine Kontrollspur vor dem Sicherheitsbereich des Airports geöffnet. Normalerweise seien am frühen Morgen zwölf Spuren in Betrieb.

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14.2.2013

21:17 Uhr > Sicherheitspersonal am Flughafen Köln/Bonn streikt am Freitag

Flugpassagiere in Nordrhein-Westfalen müssen sich auch am Freitag auf Ausfälle und Verspätungen einstellen: Die Gewerkschaft ver.di hat das Sicherheitspersonal am Flughafen Köln/Bonn zum ganztätigen Arbeitskampf aufgerufen. Bereits am Donnerstag hatten die Mitarbeiter des Wach- und Sicherheitsdienstes am Flughafen Düsseldorf ihre Arbeit niedergelegt. Der Streik führte zu erheblichen Verzögerungen. Wie ein Sprecher des Airports mitteilte, annullierten die Fluggesellschaften rund 200 Abflüge und Ankünfte.

Es bildeten sich demnach längere Warteschlangen bei der Abfertigung, allerdings sei die Situation nicht ganz so problematisch wie an den Streiktagen zuvor, erklärte der Sprecher. Offenbar seien viele Reisende vorab über die Flugausfälle informiert gewesen.

Ursprünglich hatte der größte Flughafen in Nordrhein-Westfalen für Donnerstag 550 Starts und Landungen geplant. Etwa 48.000 Passagiere wurden erwartet. Trotz des Streiks waren an dem Flughafen elf Kontrollschleusen geöffnet. Die Abfertigung der Fluggäste erfolgte vornehmlich über die Flugsteige A und B.

Die Gewerkschaft ver.di hatte das Sicherheitspersonal zu dem Streik von 4.00 Uhr bis Mitternacht aufgerufen. Hintergrund sind die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Bundesverband für Sicherheitswirtschaft (BDSW), die bislang zu keiner Einigung führten. In Nordrhein-Westfalen fordert ver.di für die 34.000 Beschäftigten der Branche Lohnerhöhungen von 2,50 bis 3,64 Euro.

Arbeitgeber zeigen sich unbeeindruckt

Bereits Ende Januar hatte das Sicherheitspersonal unter anderem an den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn an zwei Tagen die Arbeit niedergelegt und für Behinderungen im Luftverkehr gesorgt. Auch am Hamburger Flughafen wurde am Donnerstag gestreikt.

Die Arbeitgeberseite zeigte sich trotz der Streiks nicht verhandlungsbereit. „Wir werden kein neues Angebot machen“, sagte die BDSW-Geschäftsführerin Cornelia Okpara der Nachrichtenagentur dapd. Der BDSW habe sich in jeder der drei bisherigen Verhandlungsrunden auf die Gewerkschaft ver.di zubewegt.

Am Donnerstagnachmittag kündigte ver.di deshalb an, weiter zu streiken. Am Freitag soll die Arbeit am Flughafen Köln/Bonn ganztägig niedergelegt werden. Dort waren nach Angaben des Flughafens für den Tag 97 Abflüge mit etwa 10.000 Passagieren geplant. Am Hamburger Flughafen sollten die Aktionen fortgesetzt werden.

Autor: Michael Bosse, dapd