Köln [ots], 24.3.2008, 19:30 Uhr >
  Zu einem Polizeieinsatz der besonderen Art kam es in der vergangenen Nacht in Köln-Niehl. Dort wollte die Kölner Polizei lediglich die Ausweispapiere von zwei jungen Männern sehen. Daraus entwickelte sich ein mittelgroßer Polizeieinsatz.

Die beiden 20-Jährigen hätten sich in der Nacht auf Ostermontag (24. März) auf einem Parkplatz in Köln – Niehl auch einfach gegenüber den kontrollierenden Polizisten ausweisen können. Dazu wollte sich das Duo, das sich bei Minustemperaturen vor einem Lebensmitteldiscounter an der Amsterdamer Straße aufhielt, jedoch nicht ohne weiteres "herablassen". Zumal sich die Beiden in Begleitung von elf weiteren jungen Männern befanden.

Im Rahmen der Streife waren die Beamten gegen 01.00 Uhr auf die verdächtige Personengruppe aufmerksam geworden. Als die Uniformierten sich anschickten, die Personalien der Männer festzustellen, vergaßen diese spontan ihre "gute Kinderstube": "Scheiß Bullen, verpisst Euch!" Fortwährend überzogen die Verdächtigen anschließend die Polizisten mit Beleidigungen der übelsten Sorte und spuckten vor ihnen aus.

Die Aufforderung, sich zu mäßigen und auszuweisen, wurde mit lautem Gelächter quittiert. Auch als ein weiterer, zur Verstärkung herbeigerufener Streifenwagen erschien, zielten die Verdächtigen verbal auf ihre zahlenmäßige Überlegenheit ab: "Was wollt Ihr 4 denn?"

Als die Polizisten einen Platzverweis gegen die sie umzingelnde Gruppe aussprachen, erhob sich einer der 20-Jährigen zum Wortführer: "Pack mich bloß nicht an. Ich gehe hier nicht weg, und auch keiner von meinen Freunden." Auf die Androhung der Ingewahrsamnahme hin wurde der junge Mann handgreiflich und schlug einem der Beamten gegen die Brust. Der Uniformierte blieb unverletzt. Mit vereinten Kräften konnten die Polizisten den Angreifer fixieren. Mehrfach versuchte der 20-Jährige dabei gewaltsam, sich dem Zugriff der Beamten zu entziehen.

Sein gleichaltriger Kompagnon, der sich ebenfalls geweigert hatte, dem Platzverweis Folge zu leisten, sollte zwecks Personalienfeststellung zum Streifenwagen geführt werden. Hierbei schlug er nach dem Kopf eines Beamten. Dieser konnte dem Schlag ausweichen und blieb unverletzt. Daraufhin drohte der Angreifer damit, sein Vater und sein Onkel würden den Polizisten "fertigmachen". Auch er wurde letztlich gefesselt in einen Streifenwagen gesetzt.

Zwischenzeitlich waren weitere Einsatzfahrzeuge eingetroffen. Insgesamt waren letztlich 23 Streifenwagen im Einsatz. Genug Sitzplatzkapazität also, um alle 13 Personen zum Polizeigewahrsam zu bringen. Von dort wurden die Männer einige Stunden später wieder entlassen.

Die beiden 20-Jährigen sind bei der Polizei durchaus nicht unbekannt. Beide sind bereits mehrfach, unter anderem wegen Körperverletzungsdelikten, auffällig geworden. Sie werden sich nun wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte verantworten müssen.

[ag; ots]