Berlin | Der ehemalige grüne Bundestagsabgeordnete Hans-Christian Ströbele ärgert sich über die körperlichen Beschwerden, die sich mit dem Alter einstellen. Der von ihm selbst geprägte Satz „der Körper ist für das Alter nicht ausgelegt“ sei „leider richtig“, sagte der 78-Jährige der „Berliner Zeitung“ (Samstagausgabe).

 „Ich höre immer wieder von Ärzten, dass der ganze Knochenbau nicht dafür gemacht ist, dass Menschen 80, 90 und älter werden. Früher sind Menschen ja auch viel früher gestorben.“ Er fuhr fort: „Ich bin schon sehr ungehalten darüber, dass sich verschiedene Defizite einstellen – und das in vielen Bereichen. Von den Sinnesorganen bis hin zum Denken. Das geht auch langsamer. Und dann habe ich Probleme mit meinen Beinen. Das ist mein eigentliches Problem. Jetzt habe ich auch Probleme mit den Muskeln.“

Er versuche, „das zu konterkarieren, indem ich in die Mucki-Bude gehe. Hier in Alt-Moabit sind da sehr viele mit Migrationshintergrund, zu manchen Tageszeiten 80 bis 90 Prozent. Ich bin der bunte Vogel, wenn ich mit meiner Krücke reinkomme. Manche fragen mich was oder unterhalten sich mit mir. Manche sind auch sehr hilfsbereit. Die meisten haben solche Muskelpakete. Die ziehen 100 Kilo Gewicht.“ Er selbst ziehe zehn. „Ich bin froh, wenn mir keiner was tut. Und alle duzen sich.“ Der Grünen-Politiker schied im vorigen Jahr aus dem Bundestag aus, hätte nach eigenen Worten aber gern noch weiter gemacht, wenn es sein Gesundheitszustand zugelassen hätte.

„Politik zu machen, ist mein Antrieb“, erklärte er der „Berliner Zeitung“. „All inclusive auf Mallorca wäre für mich ein Horror.“ Im Übrigen wolle er „da bleiben, solange ich will – und solange ich kann“.

Autor: dts