Wien | Medienberichte über verhinderte Amokläufe können möglicherweise helfen, weiteren Amokläufen vorzubeugen. Das legen Forschungsergebnisse des Sozialmediziners Thomas Niederkrotenthaler von der Medizinischen Universität Wien nahe, über die die „Zeit“ berichtet. „Wir erarbeiten derzeit Medienempfehlungen zur Berichterstattung über Amoktaten“, sagte Niederkrotenthaler der Wochenzeitung.

Der Sozialmediziner habe nachgewiesen, dass Berichte über verhinderte Suizide die Zahl der Suizidversuche senken können. Dieser Präventionseffekt könnte auch bei potenziellen Amokläufern wirken, schreibt die Zeitung. Denn bei solchen Taten gebe es genau wie bei Suiziden Hinweise auf durch die Medien angefachte Nachahmungseffekte, sagte Niederkrotenthaler.

Möglicherweise könnten daher auch bei geplanten Amoktaten positive Ausstiegsgeschichten präventiv wirken. In den vergangenen Wochen war angesichts aufeinanderfolgender Attentate oft die Rede von einem Ansteckungseffekt. Der Zusammenhang zwischen Berichten über Suizide und der Zunahme von Selbsttötungen ist gut belegt.

Autor: dts