Berlin, Köln | Vor drei Jahren ging die bislang größte deutsche Kampagne zur Prävention von Alkoholmissbrauch bei Jugendlichen „Alkohol? Kenn dein Limit.“ an den Start. Sie wird von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Unterstützung des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV) durchgeführt. Heute zogen die Beteiligten in Berlin eine erste positive Bilanz. So zeigten aktuelle Studienergebnisse der BZgA, dass der Anteil der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren, die mindestens einmal im Monat Rauschtrinken praktizierten, auf 15,2 Prozent gesunken sei. Ein Jahr vor Beginn der Kampagne habe die Zahl noch bei 20,4 Prozent, im Jahr 2004 sogar bei 22,6 Prozent gelegen.

Neben einem Rückgang beim Rauschtrinken im Jugendalter, zeichne sich auch eine kritischere Einstellung gegenüber Alkohol ab: Immer weniger Jugendliche und junge Erwachsene in Deutschland glaubten etwa, dass maßvoller Alkoholkonsum einen positiven Einfluss auf die Gesundheit habe und immer mehr hielten einen Alkoholrausch für eine große Gesundheitsgefahr. Handlungsbedarf im Bereich der Alkoholprävention bestehe vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So zeigten die Studienergebnisse der BZgA, dass sich jeder fünfte 12- bis 17-Jährige und mehr als jeder zweite 18- bis 25-Jährige in den letzten 30 Tagen in einen Rausch getrunken hat. Damit sei riskantes Trinkverhalten bei ihnen doppelt so weit verbreitet wie bei gleichaltrigen jungen Frauen. Auch die Konsummotive und die Folgen von exzessivem Alkoholkonsum unterschieden sich bei männlichen und weiblichen Jugendlichen.

Autor: dd