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Köln | Mehr als ein Jahr verhandelten Arbeitgeber und Gewerkschaft Verdi. Jetzt einigten sich die Tarifparteien nach Mitteilung des Handelsverbands Nordrhein-Westfalen auf einen Tarifabschluss im NRW Einzelhandel. Insgesamt brauchtet es acht Verhandlungsrunden.

„Wir sind froh, nach den vielen Verhandlungstagen nun einen für beide Seiten tragbaren Tarifabschluss erreicht zu haben“, sagt Christopher Ranft, Verhandlungsführer der Arbeitgeber am Mittwochnachmittag. „Die Arbeitgeber sind damit an ihre finanziellen Grenzen gegangen. Die Ausgangslage nach den zahlreichen Krisen der letzten Jahre und damit einhergehender historisch negativer Konsumstimmung war denkbar schlecht.“

Das sind die Eckpunkte des neuen Tarifvertrages:

• Zum 1. Oktober 2023 werden die Entgelte um 5,3 Prozent angehoben.
• Ab dem 1. Mai 2024 gibt es weitere 4,7 Prozent.
• Im dritten Tarifjahr erhöhen sich zum 1. Mai 2025 die Entgelte zunächst um einen Festbetrag von 40 Euro und dann um weitere 1,8 Prozent.
• Bei einer Laufzeit von 36 Monaten entspricht das einer Gesamtentwicklung von 13,67 Prozent.
• Zusätzlich erhalten die Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro (Vollzeit).
• Die Arbeitgeber waren bereit, den Betrag für tarifliche Altersvorsorge von jährlich 300 Euro auf 420 Euro anzuheben.

Die Arbeitgeber sprechen von einer enormen finanziellen Herausforderung und loben die lange Laufzeit, die Planungssicherheit für die Unternehmen bedeute.

Verdi kommentiert

„Nach zwölf Monaten harter und intensiver Streikaktionen können wir mit Fug und Recht behaupten, dass wir um jeden Euro gekämpft haben. Für eine Verkäuferin bedeutet das Ergebnis, dass sie zum 1. Mai 2025 brutto knapp 400 Euro mehr im Monat zur Verfügung hat. Jeder Euro davon ist ein Ergebnis der gemeinsamen Streikbewegung“, erklärt ver.di Verhandlungsführerin Henrike Eickholt. „Dieser wichtige Schritt für die Beschäftigten des NRW-Einzelhandels ist ein Zeichen ihrer Stärke und Solidarität. Erst mit diesem Abschluss werden die bisher getätigten „freiwilligen“ Erhöhungen rechtssicher.“