Der Screenshot zeigt den Trainer des 1. FC Köln Timo Schultz bei der Pressekonferenz am 3. Mai 2024. | Foto: Screenshot

Köln | aktualisiert | Der 1. FC Köln und sein Trainer Timo Schultz gehen getrennte Wege. Zudem werden zwei weitere Trainer den 1. FC Köln nicht in die zweite Bundesliga begleiten: André Pawlak und Kevin McKenna.

Fünf Monate Trainer des 1. FC Köln

Ganze fünf Monate war Timo Schultz Cheftrainer beim 1. FC Köln. Im Januar 2024 übernahm er die Profimannschaft von Steffen Baumgart. Schultz gelang es nicht mit dem Team, dass er in Köln vorfand das Ruder herumzureißen und Köln wenigstens auf den Relegationsplatz zu führen. Vor allem die Begegnungen gegen die Mannschaft von Darmstadt auf heimischem Kölner Rasen und die letzte Partie gegen Heidenheim dürften als blamabel in Erinnerung bleiben. Der 1. FC Köln spricht davon, dass Schultz die Leistung der Mannschaft stabilisiert habe. Schultz schaffte in seiner Zeit als Cheftrainer beim 1. FC Köln in 18 Spielen:
• 3 Siege
• 8 Unentschieden
• 7 Niederlagen
Oder in Punkten: 17 Punkte von 54 möglichen Punkten. Schultz Vertrag läuft aus und wird nicht verlängert.

Baumgart leitete in dieser Saison bis zum 16. Spieltag die Kölner und damit dem letzten Spieltag im Jahr 2023. Am 16. Spieltag verlor Baumgart mit der Mannschaft in der Alten Försterei gegen Union Berlin mit 2:0. Köln stand damals auf Platz 17 der Bundesliga-Tabelle. Also auf dem Platz auf dem der Verein auch abstieg und den der Club in dieser Saison 16 Spieltage innehatte. In dieser Saison stand Köln nur an 5 Spieltagen nicht auf einem Relegations- oder Abstiegsplatz. Diese fünf Tage fielen in die Zeit als Steffen Baumgart Trainer war. An allen Spieltagen in denen Timo Schultz den FC trainierte, stand der Verein entweder auf einem Relegationsplatz (6 Spieltage) oder auf Platz 17 (12 Spieltage).

So schätzen die Verantwortlichen des 1. FC Köln die Zusammenarbeit mit Timo Schultz ein

Geschäftsführer Christian Keller sagt: „Wir haben uns in der vergangenen Woche bewusst sehr viel Zeit genommen, um gemeinsam mit Timo die Rückrunde aufzuarbeiten und jeden Stein umzudrehen. Im Ergebnis waren wir übereinstimmend der Ansicht, dass wir in die mit großen Herausforderungen einhergehende Zweitligasaison mit neuen Impulsen im Trainerteam starten müssen. Bei Timo möchte ich mich für seinen großen Einsatz für den FC herzlich bedanken. Er hat als Trainer und als Mensch von seinem ersten bis zu seinem letzten Arbeitstag sein Bestes für den FC gegeben. Für seine Zukunft wünsche ich ihm im Namen aller FC-Verantwortlichen und FC-Mitarbeiter alles erdenklich Gute.“

Interessant ist bei der heutigen Mitteilung des 1. FC Köln, dass sich der Vorstand in Form des Präsidenten Werner Wolf nicht bei Timo Schultz für dessen Arbeit bedankt. Das war beim Abgang von Baumgart noch anders. Da ließ Wolf per Mitteilung an die Öffentlichkeit zu Baumgart verlauten: „Steffen hat dem FC mit seiner positiven, emotionalen und mitreißenden Art seit seinem Amtsantritt gutgetan. Er ist von Anfang an vorangegangen und hat dem FC, der Stadt und seinen Fans, aber auch uns Gremien und der gesamten FC-Belegschaft viel gegeben. Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei Steffen für all das, was er mit dem FC erreicht hat und für die großartigen Momente, die wir mit ihm gemeinsam erleben durften. Damit wird er immer Teil der FC-Familie bleiben. Für die Zukunft wünschen wir Steffen und seiner Familie alles erdenklich Gute und den gebührenden Erfolg“. Baumgart hatte zu seinem Abschied festgestellt, dass der FC über allem stehe und ihn sein Abgang schmerze, das tut Schultz nicht. Schultz reagiert kühler und gelassener und stellt fest: „Da wir unser großes Ziel – den Klassenerhalt – nicht erreicht haben, bin ich der Meinung, dass es konsequent und richtig ist, dass jemand anderes einen Neuanfang startet.“

Wie die Zurückhaltung des Präsidenten Wolf und des Vorstandes zu werten ist, wäre reine Interpretation und die sollte nicht übertrieben werden. Festzuhalten bleibt aber: Wolf und der Vorstand betonten nach dem Abstieg immer wieder öffentlich sich als Aufsichtsgremium der operativen Führung, die in Händen der Sportgeschäftsführer liegt, zu verstehen und diesen das operative Tagesgeschäft zu überlassen. So unterstreicht die Verabschiedung von Schultz nur durch Keller diese öffentlich gemachte Haltung des Vorstandes und wäre stringent. Dabei lässt dies natürlich die Interpretation offen, dass Schultz nicht der Wunschkandidat des Vorstandes gewesen sein könnte. Keller sagte bei der Einstellung Kellers in der Vereinsmitteilung unter anderem: „Er bringt die Persönlichkeit und die Kompetenz mit, um das Leistungspotenzial unserer Mannschaft zu heben.“ Und weiter hieß es damals von Keller: „Der FC gehört in die Bundesliga. Den Klassenerhalt werden wir schaffen, davon bin ich zu 100 Prozent überzeugt.“

Schultz kam von St. Pauli und vom SC Basel, wo er wegen unzureichender Punkteausbeute nicht reüssieren konnte.

Die Verträge mit den Co-Trainern

Der 1. FC Köln entlässt André Pawlak früher als vertraglich vereinbart aus seinen Verpflichtungen. Eigentlich wäre dessen Vertrag noch bis zum Sommer 2025 gelaufen. Aber dieser Arbeitsvertrag wird nun einvernehmlich aufgelöst, da Pawlak den Wunsch geäußert hatte sich beruflich zu verändern. Der Vertrag mit Kevin McKenna läuft aus und wird nicht verlängert, damit der neue Cheftrainer beide Co-Trainer-Positionen mit Personen seines Vertrauens füllen kann.

Als zeitliche Zielvorgabe für die Suche und Findung eines neuen Trainerstabes gibt sich die Vereinsführung des 1. FC Köln bis zum Start der neuen Vorbereitung auf die kommende Saison 2024/25 Zeit.