Ab 1. Januar 2009 werden die Gebühren fürs Fernsehen um 5,5% und Radio um 4,34% erhöht
Die Parlamente der Länder haben den elften Rundfunkänderungsstaatsvertrag verabschiedet. Dieser Staatsvertrag tritt am 1. Januar 2009 in Kraft und sieht eine Erhöhung der monatlichen Rundfunkgebühr um 24 Cent für ein Radio auf 5,76 EUR (Grundgebühr) und um 95 Cent auf 17,98 EUR für ein Radio und ein Fernsehgerät vor.

Ab dem 1. Januar 2009 sind demnach folgende Rundfunkgebühren zu
entrichten (monatlich):
Radio…………………………..5,76 EUR
Fernsehgerät………………..17,98 EUR
Radio und Fernsehgerät……17,98 EUR

für 3 Monate
Radio…………………………17,28 EUR
Fernsehgerät………………..53,94 EUR
Radio und Fernsehgerät……53,94 EUR

Wenn kein Radio und/oder Fernsehgerät vorhanden ist, ist für ein so genanntes neuartiges Rundfunkgerät weiterhin nur die Grundgebühr zu zahlen. Ab dem 1. Januar 2008 ist dies eine monatliche Gebühr von 5,76 EUR. Wer seine Gebühren durch einen Dauerauftrag zahlt, muss selbst tätig werden und bei seinem Geldinstitut den Auftrag auf die geänderte Gebührenhöhe umstellen. Rundfunkteilnehmer, die als Einzelüberweiser oder per Lastschriftzahler die Gebühren zahlen, müssen keine Änderung bei ihrem Geldinstitut veranlassen.
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WDR muss 25 Millionen Euro im Jahr einsparen
Der Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks hat dem Haushaltsplan 2009 und der Mittelfristigen Finanz- und Aufgabenplanung 2008-2012 zugestimmt. Der Betriebshaushaltplan sieht für 2009 Erträge in Höhe von rund 1,39 Mrd. Euro vor. Diesen stehen Aufwendungen in Höhe von rund 1,40 Mrd. Euro gegenüber. Der zu erwartende Fehlbetrag von rund 6,8 Mio. Euro wird aus der Eigenkapitalrücklage gedeckt. Die Mittelfristige Finanz- und Aufgabenplanung weist – auf Basis der ab 1. Januar 2009 angepassten Rundfunkgebühr von 17,98 Euro – bis Ende 2012 einen Fehlbetrag von 95,7 Mio. Euro aus.

WDR-Intendantin Monika Piel verwies auf Berechnungen, wonach die anstehende Gebührenanpassung durch Verluste infolge von Gebührenbefreiungen und Abmeldungen um durchschnittlich 30 Prozent aufgezehrt werde. Angesichts dieser Entwicklung sei bis Ende 2012 mit einem Fehlbetrag von knapp 100 Millionen Euro zu rechnen. "25 Mio. Euro pro Jahr sind eine enorme Summe. Dies werden wir nur durch erhebliche Einschnitte in allen Bereichen des Hauses einsparen können. Ziel muss es dabei sein, dass wir das Programmangebot für unser Publikum in Qualität und Umfang aufrecht erhalten können." WDR-Verwaltungsdirektor Hans W. Färber fügte hinzu: "Wir werden darüber hinaus weiter an Rationalisierungsmaßnahmen und der Optimierung der Prozesse arbeiten, um zusätzliche finanzielle Spielräume zu gewinnen."

Die Programmaufwendungen für Hörfunk und Fernsehen belaufen sich im nächsten Jahr auf zusammen knapp 500 Mio. Euro. Hiervon entfallen 411 Mio. Euro auf das Fernsehprogramm, 88,8 Mio. Euro auf den Hörfunk.

Für Personal wird der WDR 2009 einschließlich Altersversorgung insgesamt 421,3 Mio. Euro aufwenden. Der Anteil der Löhne, Gehälter und sozialen Ausgaben am Gesamtaufwand verringert sich damit geringfügig auf 22,1 Prozent. Der Stellenplan sieht für 2009 einen Abbau von 17 Stellen auf 4.321 Personalstellen vor. Damit werden es von Anfang 2008 bis Ende 2009 insgesamt 50 Stellen weniger sein. 2010 und 2011 sollen weitere 31 Stellen gestrichen werden.

Die Investitionsausgaben werden 70 Mio. Euro betragen, worin auch Investitionen für Sonderprojekte  wie den Umbau des Studios Wuppertal sowie Sonderprojekte im Rahmen der Digitalisierung enthalten sind.

[ag; ots: Foto: Dietmar Meinert/www.pixelio.de]