Die Armutsrisikoquote betrug 2010 in NRW 14,2 Prozent. Damit lag der Anteil der Menschen, die von relativer Einkommensarmut betroffen sind, in etwa auf dem Niveau des Vorjahres (2009: 14,5 Prozent). Kinder und Jugendliche tragen nach wie vor ein überdurchschnittliches Armutsrisiko: 2010 lag die Armutsrisikoquote der unter 16-Jährigen bei 24,8 Prozent (2009: 25,4 Prozent), die der 16- bis unter 25-Jährigen bei 21,8 Prozent (2009: 22,4 Prozent). Diese  Zahlen veröffentlichte heute die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen.

Gestigen ist im vergangene Jahr auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen – trotz der positiven Entwicklung am Arbeitsamt insgesamt. So sei die Erwerbslosenquote in NRW insgesamt gesunken. „Bei aller Freude über den Rückgang der Erwerbslosigkeit und bei allen Diskussionen über den beginnenden Fachkräftemangel dürfen wir die große Gruppe der Langzeitarbeitslosen nicht aus dem Blick verlieren. Denn diese hat am wenigsten vom Wirtschaftsaufschwung profitiert", erklärte heute Sozialminister Guntram Schneider. Vor diesem Hintergrund – so Schneider weiter – sei es unverantwortlich, dass die Bundesregierung in diesem Sommer das Eingliederungsbudget für Langzeitarbeitslose gekürzt hat. Für NRW bedeute dies einen Rückgang von 1,4 Milliarden Euro in 2010 auf nur noch 1,1 Milliarden Euro in 2011. Die Erwerbslosenquote in NRW lag im Jahr 2010 bei 7,5 Prozent, im Vorjahr waren es noch 7,9 Prozent. Die Zahl der Langzeiterwerbslosen, die bereits länger als ein Jahr Arbeit suchen, ist dagegen um 3,1 Prozent gestiegen (im Jahr 2009 waren rund 306.000 Menschen langzeiterwerbslos, in 2010 rund 315.000). Mehr als die Hälfte aller Erwerbslosen (50,5 Prozent) sind damit Langzeiterwerbslose.

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