Köln | Eine Geste der Solidarität im Grüngürtel!
Ungewohnter Besuch beim FC: Der Klub empfing am Donnerstag Morgen eine Frauenfußballmannschaft aus der Ukraine, die nach Köln geflüchtet ist.
Eine Sprecherin: „Sie kamen am Dienstag kurz vor Mitternacht in Köln an und wohnen seitdem in einem leerstehenden Kölner Hotel, das die Stadt für Flüchtende angemietet hat.Die Betreuung des Teams hier in Köln organisieren gemeinsam der 1. FC Köln mit seiner Stiftung, der Karnevals-Verein Goldene Jungs und der Verein Blau-Gelbes Kreuz.“
1.FC Köln begrüßt geflohene ukrainische Damen-Mannschaft beim Training
Die Mannschaft hat sich erst im Sommer 2021 gegründet und wurde in die höchste ukrainische Liga integriert. Vor der Winterpause belegte die Mannschaft den 3. Platz in der Liga. Das letzte Pflichtspiel, ein Pokalspiel, hat die Mannschaft am 21.12.2021 bestritten.
Es heißt weiter: „Am Tag des Kriegsausbruchs waren sie mit dem Bus unterwegs zum Flughafen, um ins Trainingslager zu fahren. Sie haben während dieser Fahrt Bombeneinschläge beobachtet und mussten ihre Reise abbrechen und in einer Sammelunterkunft ausharren, dort entstand die Idee, die Frauenmannschaft gemeinsam ins Ausland zu bringen.“
Der Kontakt sei über Artur, den mitreisenden Dolmetscher, der bis ins Alter von 16 Jahren in diesem Verein als Nachwuchsfußballer gespielt habe und dann nach Deutschland gezogen sei, gekommen.
Mit den Profis setzten die Flüchtlinge ein Anti-Kriegs-Motiv für ein Foto beim Training in Szene. Torjäger Anthony Modeste, Coach Steffen Baumgart und die weiteren Derbyhelden reihten sich ein und zeigten mit den Gästen aus der Ukraine buchstäblich Flagge gegen den Krieg. „Stop war“, „Beendet den Krieg“, war auf der ukrainischen Flagge in blau und gelb zu lesen.
Kapitänin Anna Ivanova: „Wir haben die Bomben gehört“
Dann trainierte die ukrainische Mannschaft mit Trainerin Alina Stetenco, Kapitänin Anna Ivanova und Spielmacherin Inna Hlushenko auf der Anlage. Insgesamt 40 Personen sind involviert.
Der Dolmetscher: „Zwei Wochen war die Mannschaft eingesperrt und musste bei jeder Sirene in den Keller. Der Plan war, dass die Frauen jetzt erst mal in Sicherheit sind.“
Kapitänin Ana Ivanova sichtlich bewegt: „In der Ukraine tobt ein Krieg. Es ist schade, dass unsere Frauen, Kinder und Soldaten dort sterben. Es ist nicht zu glauben, dass das im 21. Jahrhundert passieren kann. Als es anfing, waren wir auf dem Weg in die Türkei. Wir saßen im Bus und hörten drei laute Explosionen. Daraufhin mussten wir ins Hotel zurück.“
Die tapfere Frau weiter: „Es hat sich die Möglichkeit ergeben, nach Deutschland zu kommen. In der Ukraine sind Familien zurück geblieben, wir machen uns Sorgen um die. Wir wollen uns ganz herzlich bedanken bei allen, die mitgeholfen haben, dass wir hier sind, beim Vorstand, dem FC Köln!“
Und Inna Hlushenko sprach das aus was derzeit wohl alle fühlen: „Es ist schwer jetzt an Fußball zu denken.“