An zweiter Stelle folgten mit 34 Prozent Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière und SPD-Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier. Die Zustimmung für Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) lag bei 32 Prozent, darauf folgten Bundestagspräsident Norbert Lammert und der ehemalige Umweltminister Klaus Töpfer (beide CDU) mit jeweils 28 Prozent. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) mit 27 Prozent. Darauf folgten der CSU-Politiker Theo Waigel (20 Prozent), die Grünen-Politikerin Katrin Göring Eckardt (12 Prozent) und der Präsident des Bundesverfassungsgerichts Andreas Voßkuhle (6 Prozent). Mehrfachnennungen waren möglich." "Unabhängig von der Person wünschten sich 79 Prozent der Bürger einen Kandidaten von außerhalb des Politikbetriebes.

Nur 16 Prozent gaben an, der Kandidat solle ein ausgewiesener Parteipolitiker sein. Trotz der Rücktritte zweier Bundespräsidenten in zwei Jahren sind die Deutschen weiterhin von der Relevanz des Amtes überzeugt. Auf die Frage, ob Deutschland einen Bundespräsidenten brauche, antworteten 69 Prozent mit Ja. Nur 30 Prozent waren der Meinung, Deutschland brauche keinen Bundespräsidenten.

Gabriel droht mit eigenem rot-grünen Bundespräsidentschaftskandidaten
Unmittelbar vor der geplanten parteiübergreifenden Verhandlungsrunde zur Nachfolge des zurückgetretenen Bundespräsidenten Christian Wulff droht der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit einem eigenen rot-grünen Kandidaten für das höchste Staatsamt. "Wenn Frau Merkel und die CDU/CSU/FDP-Koalition keine ernsthaften Gespräche mit uns führt, wären wir in der Pflicht, einen besseren Gegenvorschlag zu machen", sagte Gabriel im Interview mit der "Bild am Sonntag". Er hoffe aber nicht, dass dazu komme. Nachdrücklich warnte Gabriel die Kanzlerin vor machtpolitischer Taktik bei der Präsidentensuche: "Wir machen nicht mit, wenn wir nach der Methode `Friss Vogel oder stirb` von der Merkel-Koalition einen Kandidaten vorgesetzt bekommen. Ich erwarte von Angela Merkel, dass sie ohne Vorfestlegung ihrer Koalition auf einen Namen in die Gespräche mit uns geht." Damit das Vertrauen der Bürger in die gemeinsame Handlungsfähigkeit der Parteien nicht weiter leide, solle ein Kandidat so schnell wie möglich gefunden werden. Allerdings will Gabriel wegen des Zeitdrucks keine unnötigen Kompromisse schließen: "Bei der Kandidatensuche geht Qualität vor Schnelligkeit." Scharf attackierte der SPD-Vorsitzende Merkels Verhalten: "Innerhalb eines Jahres sind es ihre persönlichen Personalentscheidungen, die alle bürgerlichen Werte wie Anstand, Ehrlichkeit und Pflichtbewusstsein im Amt ruiniert haben. Erst die Hochstapelei des Herrn zu Guttenberg und nun auch noch Christian Wulff." Merkel habe Wulff so lange im Amt gelassen, bis die Staatsanwaltschaft vor der Tür gestanden habe. Der schwarz-gelben Bundesregierung warf Gabriel vor: "Nichts hält sie so sehr zusammen wie Machterhalt. Die Inhalte der Politik sind längst egal."

Altbundespräsident Scheel fordert Wulff zum Verzicht auf Ehrensold auf
Altbundespräsident Walter Scheel und eine sehr große Mehrheit der Deutschen fordern den ehemaligen Bundespräsidenten Christian Wulff dazu auf, auf seinen lebenslangen Ehrensold in Höhe von 199.000 Euro zu verzichten. "Ich wünsche mir, dass Christian Wulff als Bundespräsident a. D. klug genug ist und auf seinen Ehrensold verzichtet. Damit könnte er beim deutschen Volk verlorenes Vertrauen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen", sagte Scheel der "Bild am Sonntag".

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Report-k.de-Dokumentation
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Der Tag danach: Die Debatte um den Ehrensold und einen Nachfolger beginnt >

[dts]