Mitarbeiter der Kölner Stadtverwaltung streikten am 9. Februar auf dem Alter Markt in Köln./ Foto: Grümer

Düsseldorf | Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat am Mittwoch, 22. März, ihre Tarifforderungen für den nordrhein-westfälischen Einzelhandel beschlossen: Verdi fordert für 2,50 Euro pro Stunde mehr Gehalt. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen um 250 Euro angehoben werden. Weiter fordert Verdi ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 pro Stunde.

„Aufgrund der hohen Preissteigerungen haben die Beschäftigten im Einzelhandel in den letzten Jahren Reallohnverluste hinnehmen müssen. Deswegen sind Entgelterhöhungen für die Beschäftigten im Einzelhandel eine existenzielle Frage“, so Silke Zimmer, Verdi-Verhandlungsführerin für den Einzelhandel in NRW.

In NRW lag im Februar die Preissteigerung bei 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Viele der Beschäftigten wüssten nicht, wie sie die massiven Preiserhöhungen für Energie und Lebensmittel stemmen sollen: „Am Ende des Monats reicht das Geld dann häufig nicht mehr für den Wocheneinkauf oder der Weg zur Arbeit“, so Zimmer.

Verdi fordert rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde

Zudem fordert Verdi für die Beschäftigten im Einzelhandel ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde: „Wer ein Leben lang hart arbeitet, muss eine Rente über dem Grundsicherungsniveau erhalten. Eine solche Rente bekommt aber nur, wer über 45 Jahre ein monatliches Entgelt von mindestens 2.179 Euro bezieht“, so Zimmer weiter.

Zudem richtet Verdi erneut die Forderung an die Arbeitgeberseite die Tarifverträge des Einzelhandels für allgemeinverbindlich erklären zu lassen. So soll gegen Lohndumping in der Branche vorgegangen werden. So sei Tarifflucht und ein gnadenloser Verdrängungswettbewerb leider nach wie vor ein großes Problem für Beschäftigte im Einzelhandel: „Dem muss mit der Allgemeinverbindlichkeit (AVE) ein Riegel vorgeschoben werden“, so Zimmer. 

Bereits zum 30. April wurde der Tarifvertrag über Gehälter, Löhne und Ausbildungsvergütungen sowie der Tarifvertrag Warenverräumung für die rund 517.000 sozialversicherungspflichtig und die rund 197.000 geringfügig Beschäftigten im Einzelhandel in NRW gekündigt. Die erste Verhandlungsrunde ist für den 24. April geplant.

rs