Köln | Die Kölner Polizei will in den Kölner Stadtteilen mehr Präsenz zeigen. Hintergrund ist die Zahl der Verkehrstoten im Jahr. In der kommenden Woche will die Polizei Köln im Umfeld ihres Präsidiums in Kalk mit mehr Präsenz punkten. Dabei geht es vor allem um die ungeschützten Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Kölner Straßenverkehr, also Radfahrende und zu Fuß gehende.
Im Bereich der Polizeiinspektion 6, die für Kalk und Porz zuständig ist, blieb die Gesamtzahl der Unfälle mit nahezu 6.917 gleich hoch. In diesem Bereich starben 2023 zwei Menschen. In 2019 waren es vier, in den Coronajahren zwei und drei Menschen. 2023 nahm die Zahl der Schwerverletzten sogar im Bereich der Polizeiinspektion 6 ab. Auffällig war in Kalk der Anstieg der schwerverletzten Kinder in 2023, während in allen anderen Altersgruppen die Zahl der Verletzten in der Schwankungsbreite der Vorjahre lag.
Dies gilt zudem für die Verunglückten ungeschützten Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer. Bei den Schwerverletzten lag diese Zahl im Fünfjahresvergleich am niedrigsten. Die Gesamtzahl sank nach 2022 leicht ab. Ein ähnliches Bild zeichnete sich auch bei den Radfahrenden ab. Auffällig ist vor allem die Zahl der verunglückten Pedelec-Nutzenden, die seit 2022 angestiegen war. Dies kann natürlich auch mit der weiter Verbreiterten Basis an Nutzenden zusammenhängen. Ein Zusammenhang, den die Unfallstatistik der Polizei aber nicht herstellen kann. Bei den zu Fuß gehenden Menschen im Bereich der Polizeiinspektion 6 gibt es zwar einen Anstieg nach den Coronajahren, aber die Zahl der Verunglückten liegt unter der des Vor-Coronajahres 2019. Die Zahl der schwer Verletzten zu Fuß gehenden Personen lag wie 2019 bei 20. Hier gab es in den Coronajahren sogar eine Zunahme. Offen lässt die Polizeistatistik dabei wie die Demografie sich hier auswirkt.
Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern nahm deutlich ab, liegt aber seit Einführung und Aufnahme in die Polizeistatistik ab. Dies gilt sowohl für die Gesamtzahl als auch für die Zahl der Schwerverletzten. Deutlich gestiegen ist übrigens die Zahl der Verunglückten durch Alkohol und andere berauschende Mittel, sowie die Themen Geschwindigkeit und Abstand bei Kfz sowie die Themen Vorfahrt- oder Rotlicht-Verstöße bei allen Verkehrsteilnehmenden.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass im Bereich der Polizeiinspektion 6 bis auf einige Ausreißer die Zahlen der Verunglückten im Straßenverkehr in den Schwankungsbreiten zu finden sind. Aber es an Rücksicht mangelt, denn so könnten mehr Unfälle verhindert werden.
Die Polizei begründet ihre jetzt angekündigten Aktion so: „Mit Blick auf die Unfallentwicklung bedrückt es mich sehr, dass allein 16 Menschen, die auf dem Rad, zu Fuß oder mit dem E-Scooter unterwegs waren auf Kölner Straßen im vergangenen Jahr, ihr Leben verloren haben. Wir wollen mit diesen stark konzentrierten Aktionen aber genau darauf reagieren und das Gefahrenbewusstsein aller nachhaltig schärfen und uns für gegenseitige Rücksichtnahme stark machen. Wir schauen bei Fehlverhalten und Verstößen ganz genau hin, denn das Einhalten und Respektieren von ‚Regeln‘ kann Unfälle reduzieren und damit auch Leben retten“, erläutert der Leiter der Direktion Verkehr Frank Wißbaum.