Wie Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg gestern Abend mitteilte, sind alle Verkaufsanstrengungen für Quelle erfolglos geblieben. Die Folgen für die rund 7000 Mitarbeiter des Konzerns will Görg heute Nachmittag bekanntgeben. "Nach 15 intensiven Verhandlungen mit einer Vielzahl von Investoren sehen der Insolvenzverwalter wie Gläubigerausschuss jetzt keine Alternative zur Abwicklung von Quelle Deutschland mehr.", so der Insolvenzverwalter. Der Hauptgrund sei, dass für die Übernahme von Quelle die Finanzierung des Versandgeschäfts ab dem 1. Januar 2010 nicht bewerkstelligt werden konnte. Das Auslandsgeschäft von Quelle soll verkauft werden. Auch der im Sommer vergebene Massekredit von über 50 Millionen Euro konnte die Abwicklung von Quelle nicht verhindern. Das Unternehmen war einstmals der zweitgrößte europäische Versandhändler und fusionierte 1999 mit Karstadt.

Aktualisiert um 16:35 Uhr
Der Verlust von Kunden hat das Traditionsversandhaus Quelle zu Fall gebracht. Das sagte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg heute vor Journalisten in Fürth. Beim den zum Konzern gehörenden Karstadt-Warenhäusern sehe es derzeit ganz anders aus. Hier seien die Umsatzzahlen derzeit über Plan, was auch an einer anderen Art der Berichterstattung in den Medien liegen könne. Man solle die Situation nicht schlechter reden, als sie ist. Für Quelle konnte kein Investor gefunden werden, ab November könne nicht mehr allen Mitarbeitern Gehalt gezahlt werden. Das Aus für Quelle wirkt sich auch auf die Deutsche Post-Tochter DHL negativ aus. Einem Sprecher des Unternehmens zufolge ist davon auszugehen, dass etwa 200 bis 300 Stellen in der Lagerhaltung gestrichen werden. Auch die DHL selbst sei von den Geschehnissen überrascht worden, daher könnten genaue Zahlen erst nach einer weiteren Prüfung der Lagerbestände genannt werden. Leistungen der DHL für das Handelsunternehmen Karstadt seien jedoch nicht betroffen. Die Deutsche Post war vor vier Jahren mit der Transportlogistik von Arcandor, damals noch unter dem Namen KarstadtQuelle, betreut worden.

[dts; Foto: Quelle]