Köln | aktualisiert | Der Großbrand am Girlitzweg ist mittlerweile gelöscht. Die Feuerwehr schreibt zu den Schäden: „Betroffen sind von dem Feuer verschiedene Objekte am Girlitzweg mit einer Fläche von etwa 1.200 m2 auf mehreren Etagen. Entgegen ersten Annahmen brannte aber nicht die Diskothek und Veranstaltungshalle „Tor 2“, sondern Gebäude direkt am Girlitzweg. Dennoch waren die Veranstaltungshalle, der Biergarten und die Künstlergarderoben zumindest durch Rauch so weit betroffen, dass Schäden entstanden sind.“  Ein Feuerwehrmann wurde verletzt und drei Menschen vom Dach eines brennenden Gebäudeteils von Mitarbeitern des Original Bootcamp gerettet.

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Großbrand in Vogelsang

9.1.2015, 9:02 Uhr > Die Feuerwehr meldet: Der Großbrand am Girlitzweg in Vogelsang ist mittlerweile gelöscht. Zurzeit befindet sich noch ein Löschzug der Berufsfeuerwehr vor Ort, der bis ca. 5.00 Uhr mit Nachlöscharbeiten beschäftigt war, jetzt aber nur noch als Brandwache sicherstellt, dass eventuell nicht entdeckte und wieder aufflammende Glutnester sich wieder zu einem Brand entwickeln können. Dies wird noch bis ca. 8.00 Uhr andauern.Betroffen sind von dem Feuer verschiedene Objekte am Girlitzweg mit einer Fläche von etwa 1.200 m2 auf mehreren Etagen. Entgegen ersten Annahmen brannte aber nicht die Diskothek und Veranstaltungshalle „Tor 2“, sondern Gebäude direkt am Girlitzweg. Dennoch waren die Veranstaltungshalle, der Biergarten und die Künstlergarderoben zumindest durch Rauch so weit betroffen, dass Schäden entstanden sind.Vor Eintreffen der Feuerwehr waren drei Personen, die sich auf ein Flachdach gerettet hatten, von Nachbarn über eine herbei getragene Leiter gerettet worden. Bei einer Rauchgasdurchzündung in der Anfangsphase des Einsatzes erlitt ein Feuerwehrmann leichte bis mittelschwere Verbrennungen und befindet sich zurzeit noch im Krankenhaus.In der Hochphase des Einsatzes waren zur Brandbekämpfung 5 Löschzüge der Berufsfeuerwehr, 6 Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr und mehrere Führungsdienste eingesetzt, zudem für Messaufgaben vier Messfahrzeuge und eine Messleitung sowie der Rettungsdienst – insgesamt etwa 150 Einsatzkräfte.

9.1.2015, 4:00 Uhr > Mittlerweile ist die Einsatzstelle nur noch mit einem Löschzug besetzt, teilte die Feuerwehr mit. Die Einsatzkräfte sind mit Nachlöscharbeiten beschäftigt. Inwiefern die Disco „Halle Tor 2“ auch betroffen ist, oder ob nur die vorgelagerte Halle brannte ist noch nicht definitiv klar. Hier soll es in den Morgenstunden des heutigen Tages differenziertere Auskünfte von der Kölner Feuerwehr geben.

„Großbrand in der „Halle Tor 2““

9.1.2015, 00:15 Uhr > Die Feuerwehr konkretisierte die Angaben zum Brand am Girlitzweg: „Die Feuerwehr Köln ist zurzeit (8.1.2015, 21.30 Uhr) am Girlitzweg in Vogelsang im Großeinsatz, wo ein Büro- und Lagergebäude auf einer Fläche von etwa 1000 m2 brennt. Bei einer Rauchgasdurchzündung in der Anfangsphase des Einsatzes wurde ein Feuerwehrmann mittelschwer verletzt und befindet sich zurzeit zur Beobachtung im Krankenhaus. Eine Person wurde mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung durch den Rettungsdienst behandelt, musste aber nicht ins Krankenhaus gebracht werden.
 
Gegen 17:25 Uhr wurde die Feuerwehr Köln zu dem Feuer alarmiert. Die Leitstelle entsandte standardmäßig einen Löschzug, da dem ersten Notruf nicht zu entnehmen war, dass ggf. noch Personen gefährdet waren oder das Feuer erhebliche Ausmaße hätte. Noch während der Anfahrt der Einsatzkräfte erhöhte die Leitstelle die Alarmstufe, da sich nach Aussagen von weiteren Notrufern noch Personen im Gebäude und auf angrenzenden Dächern befinden sollten. Die ersten Einsatzkräfte an der Einsatzstelle fanden ein ausgedehntes Feuer in einem Büro- und Lagergebäude vor, Personen im Gebäude hatten sich aber schon in Sicherheit bringen können. Lediglich ein Mitarbeiter der Firma hatte ein wenig Rauch eingeatmet und wurde vom Rettungsdienst behandelt, konnte aber vor Ort bleiben. Wegen der Ausdehnung des Brandes und mehrerer Rauchgasdurchzündungen in Folge wurde die Alarmstufe weiter erhöht. Derzeit sind 5 Löschzüge der Berufsfeuerwehr, 6 Löschgruppen der Freiwilligen Feuerwehr, vier Messfahrzeuge und eine Messleitung, Rettungsdienst und Führungsdienste – insgesamt etwa 150 Einsatzkräfte – vor Ort.
 
Bei der ersten Rauchgasdurchzündung war ein vorgehender Angriffstrupp betroffen. Einer der drei Kollegen erlitt leichte bis mittelschwere Verbrennungen und wurde ins Krankenhaus eingeliefert, die beiden anderen Kollegen wurden vom Notarzt untersucht, waren aber unverletzt.
 
Aktuell konzentrieren sich die Arbeiten der Einsatzkräfte auf Riegelstellungen in alle Richtungen um das Gebäude, um eine Brandausbreitung zu verhindern. Parallel dazu wird ein massiver Schaumangriff vorbereitet, der das Feuer selbst unter Kontrolle bringen und löschen soll. Da der Einsatz nunmehr schon rund vier Stunden läuft und voraussichtlich noch mindestens 4 bis 5 Stunden dauern wird, wird derzeit auch die Ablösung der erschöpften Kräfte geplant und begonnen.
 
Die Messleitung und die Messfahrzeuge sind um die Einsatzstelle herum und in Windrichtung im kontinuierlichen Einsatz. Bisher konnten keine kritischen Schadstoffwerte gemessen werden, es treten aber gelegentlich Geruchsbelästigungen auf, die unangenehm, aber unkritisch sind.

Sollte die Halle Tor 2 nach dem Großbrand nicht mehr für Veranstaltungen zur Verfügung stehen können, wäre das für viele Events ein großes Problem. Alleine drei große Karnevalsveranstaltungen, wie der Bützjeball der Ehrengarde, der Weibertanz der Bürgergarde „blau-gold“ mit rund 3.000 Teilnehmern und die Halle Tor 2 eigene Weiberfastnachtsveranstaltung stehen in den nächsten Wochen auf dem Programm. Wie stark die Halle oder ob diese überhaupt betroffen war, stand noch nicht fest, die Feuerwehr meldete gegen 21:00 Uhr noch schriftlich: „Großbrand in der „Halle Tor 2““

Die Helden vom Girlitzweg

21:01 Uhr > Die 26-jährige Mitarbeiterin Anne des Original Bootcamp, dass seine Büros direkt neben der betroffenen Halle hat, wurde auf das Feuer durch Hilfeschreie aufmerksam. Auf einem Flachdach riefen drei Mitarbeiter einer Werbeagentur um Hilfe. Anne rief die Feuerwehr an und ihre Kollegen Benni, 20 und Matze, 34 zu Hilfe. Die organisierten eine Leiter und liefen damit über den Hof zu dem Flachdach auf dem die drei Menschen auf Hilfe warteten. Der Rauch sei schon sehr dicht gewesen, erzählen die drei Augenzeugen gegenüber report-K. Oben auf dem Dach, wo die drei Menschen um Hilfe riefen war der Rauch schon extrem dicht beschreibt Anne, die neben einer Passantin die Hilfe der Feuerwehr organisiert hatte: „Man konnte die Menschen kaum mehr erkennen.“ Benni und Matze legten die Leiter an, hielten diese fest und so konnten die drei Eingeschlossenen gerettet werden.

Dann sei auch schon die Feuerwehr eingetroffen. Die wertet das Feuer als Großbrand, hat Großalarm ausgelöst und Feuer 6 ausgerufen. Mit entsprechend starken Kräften ist man vor Ort. Immer wieder flammte das Feuer auf, das Hallendach stürzte ein. Als man eingetroffen sei, sei die Disco und die Künstlergarderoben schon in Vollbrand gestanden so Dr. Schmidt gegenüber report-K.

Die Gebäudestruktur sei stark verwinkelt, was die Löscharbeiten erschwere. Die Halle sei nicht zu halten, aber man schütze derzeit die nebenstehenden Gebäude und man sei zuversichtlich, dass dies gelingen werde. Auch die Mitarbeiter vom Original Bootcamp und Lebensretter bangten um ihre Büros. Denn in Köln befindet sich die Zentrale des Unternehmens, dass bundesweit Fitnessbetriebe unterhält.

Nach dem ersten Eintreffen der Feuerwehr sei das Feuer so stark gewesen, dass sich drei Feuerwehrleute verletzt hatten. Zwei von ihnen atmeten Rauchgas ein, der Dritte wurde an den Armen verbrannt. Dies so Schmidt zeige, wie extrem die Bedingungen beim Ausbruch des Feuers waren. Ob die Halle und welche Teile davon zu retten sei, ließ Schmidt noch offen. Auch am Eingangsbereich der Halle, wo das tanzwütige Kölner Publikum normalerweise hineinströmt hatte die Feuerwehr eine Drehleiter postiert. Die Türen waren geöffnet und auch dort drangen Rauchschwaden nach außen. Die Arbeiten der Feuerwehr werden sicherlich noch für Stunden andauern.

Es hatte sich auch eine dichte Rauchwolke gebildet, teilweise war auch auf dem Girlitzweg ein Gehen ohne Atemschutzmaske nicht möglich, so dicht waberte der Brandrauch. Die drei jungen Retter vom Original Bootcamp haben für ihren Mut und Entschlossenheit zu helfen eigentlich einen Orden verdient. Denn Benni erzählt dass nur wenige Augenblicke nach der Rettungsaktion die Explosion und der laute Knall zu hören gewesen und auch eines der Hallentore aus den Angeln gerissen worden sei.

Autor: Andi Goral